Amr Moussa unterstützt Forderung nach Intervention in Syrien

Der aussichtsreichste ägyptische Präsidentschaftskandidat wirbt für die Äußerungen des Emirs von Katar, der sich für einen Einsatz von arabischen Soldaten in Syrien ausgesprochen hat

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Die Äußerungen des Emirs von Katar, der sich in einem Interview für eine militärische Intervention in Syrien durch arabische Streitkräfte ausgesprochen hat ( "Soldaten sollten dem Töten ein Ende bereiten"), sind heute weltweit in den Medien auf oberen Plätzen zu lesen. Die Aussage passt zu den jüngsten Meldungen über die wenig erfolgreiche Mission der Beobachter der Arabischen Liga, die natürlich die Konflikte in dem Land nicht beruhigen konnte. Dabei stammt das Interview, wie al-Jazeera berichtet, von Mitte November letzten Jahres.

Es fügt sich Anfang des Jahres gut in bislang nur hinter der Hand ausgesprochene Absichten, danach sieht es aus, wenn endlich ein arabischer Staatschef laut und deutlich macht, was andere nur zu flüstern trauen, immerhin war der syrische Staatspräsident vor nicht allzu langer Zeit noch ein guter Freund vieler arabischer Staatschefs, so zum Beispiel vom katarischen Scheich Hamad bin Khalifa Al Thani. Auch der frühere Generalsekretär der Arabischen Liga Amr Moussa stand mit Baschar al Assad auf gutem Fuß, Syrien zählte zu den wichtigsten Mitgliedern der Liga, die es früher auch nicht so genau nahm, wenn die Regierungen ihrer Mitrgliedsstaaten zuhause mit eisernem Besen kehrten.

Da hat sich offensichtlich etwas getan, die öffentliche Meinung in den arabischen Ländern fordert eine andere Haltung. Das wäre eine Erklärung dafür, warum sich jetzt auch Amr Moussa der öffentlich der Forderung des Emirs angeschlossen hat. Der frühere AL-Chef und jetztige Präsidentschaftskandidat Amr Moussa bezeichnte die Äußerungen des Emirs als "bedeutsam" und folgerte daraus die Forderung, dass sich die Arabische Liga mit dem Thema "arabische Intervention in Syien" dringend auseinanderzusetzen habe.

Der Nachfolger Moussas im Amt des Generalsekretärs der Arabischen Liga, Nabil al-Araby, teilte Journalisten gegenüber mit, dass sich das nächste Zusammentreffen der arabischen Liga mit dem Vorschlag des katarischen Herrscher auseinandersetzen wird, allerdings räumte er eine Intervention in Syrien mit ausländischen Truppen aus.