Schirme gegen Wärmebildkameras von Drohnen

Angeblich schützen sich PKK-Kämpfer mit Schirmen und Alufolien gegen die Erkennung durch Drohnen, die türkische Armee will nachrüsten

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Drohnen sind in den letzten Jahren zum Wundermittel für die Militärs auf der ganzen Welt geworden, zumindest für diejenigen, die sich diese leisten können. Der Einsatz bewaffneter Drohnen ist noch vor allem Sache des Westens, allen voran der USA. Der internationale Kampf gegen den (islamischen) Terrorismus schuf die Möglichkeit, sie fern der Heimat zur Tötung von Verdächtigen zu verwenden, vor allem dort, wo man nicht gerne Soldaten hinschicken will.

Auch die Türkei hat Drohnen und will weiter aufrüsten. Die USA werden gedrängt, der türkischen Armee bewaffnete Predator-Drohnen zu verkaufen, nachdem ein Deal mit Israel nicht zustandekam. Die US-Regierung zögert noch, zumal sie mit Predatordrohnen, die vom Irak in die Türkei verlegt wurden, auch der türkischen Regierung bei der Bekämpfung der PKK hilft. Schwierigkeiten gibt es bei der Entwicklung einer eigenen türkischen Drohne namens Anka, die auch bewaffnet werden soll. Bei einem ersten Testflug stürzte eine Drohne Ende September ab, eigentlich sollten die Drohnen bereits im Sommer zum Einsatz kommen.

Aber auch sonst scheinen die Türken mit den Drohnen Schwierigkeiten zu haben, schließlich stellen sich die Beobachteten und Gejagten darauf ein, auch wenn sie noch nicht die Mittel haben, sie abzuschießen. Wie Today's Zaman berichtete, will die Armee technische Geräte erwerben, um auch die "Terroristen" der PKK ausmachen zu können, die sich vor der Beobachtung durch Drohnen schützen. So würden sich diese in Alufolien einhüllen, die die Abgabe von Körperwärme reduzieren, was die Erkennung durch Wärmekameras erschwert. Oder sie würden sich unter Schirmen oder in Körperhüllen verstecken, um nicht gesehen werden zu können.

Im Juni hatte die türkische Armee PKK-Kämpfer verfolgt und einige getötet, die zuvor türkische Soldaten angegriffen hatten. Die Toten sollen Regenschirme bei sich gehabt haben. Verwiesen wird auf den türkischen Geheimdienst, der herausgefunden haben will, dass die PKK 5000 kürzlich im Nordirak gekauft hatte, um sich damit vor den Drohnen besser zu schützen.

Die Drohnen, die die Türkei von den USA angeblich gekauft hat, sollen mit kurzwelligen Infrarotsensoren ausgestattet sein, die auch die geringste Abgabe von Wärme oder Strahlung erkennen können. Dass dagegen nicht wieder Mittel gefunden werden, bestreitet ein von Today's Zaman befragter Experte, zumal die PKK Unterstützung vom Ausland erhalten würde.