Energiewende auf japanisch

PV-Einspeisetarif ab Juli, Energiesparen, AKWs ersetzen

Der folgende Beitrag ist vor 2021 erschienen. Unsere Redaktion hat seither ein neues Leitbild und redaktionelle Standards. Weitere Informationen finden Sie hier.

Zur Zeit sind nur noch zwei der 54 japanischen Atomreaktoren am Netz. Ihre Leistung deckte vor den Ereignissen in Fukushima noch 30 Prozent des Stromverbrauchs. Durch Energiemanagement wurde der Stromverbrauch 2011 um 15 Prozent gesenkt. Als schnellen Ersatz schaltete man in den ersten Monaten nach dem GAU vor allem noch Ölkraftwerke. Doch längerfristig sollen auch in Japan die Erneuerbaren mehr Energie liefern, um auch den restlichen, bisher von AKWs erzeugten, Strom zu liefern.

Ab 1. Juli wird es dazu in Japan ein PV-Einspeisegesetz geben, das nicht wie bei uns Freiflächenanlagen begrenzt, sondern explizit fördern soll. Als "Vorbereitung" darauf werden zur Zeit bürokratische Auflagen abgebaut. So müssen Freiflächenanlagen zukünftig nicht mehr drei Monate vor Baubeginn bei den Behörden angemeldet werden. Auch ist keine extra Grünflächenplanung mehr nachzuweisen. Bisher wurden Freiflächenalagen in der Hinsicht wie Fabrikgebäude konventioneller Kraftwerke bewertet und außer acht gelassen, dass bei Freiflächenanlagen zur Vermeidung gegenseiter Modulverschattung ohnehin 2/3 der Fläche frei bleiben.

Seit Fukushima hat auch bei Privathaushalten schon ein kleiner Solarboom eingesetzt. Die privaten PV-Installationen stiegen in den letzten 12 Monaten mit 215.178 neuen Anlagen um 140 Prozent. Modulhersteller Kyocera rechnet bis Ende März 2012 mit einer Million Haushalte in Japan mit eigener Fotovoltaik-Anlage.