Hitler scheint genetisch mit Berbern und Juden verwandt gewesen zu sein

Der belgische Journalist Jean-Paul Mulders glaubt mit DNA-Analysen zeigen zu können, dass auch Hitler selbst kein "Arier" war

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Adolf Hitler mit seinem Hass auf die Juden, seiner Angst vor der jüdischen Verschwörung und seiner Feier der überlegenen "arischen Rasse", wurzelnd auf einem verqueren darwinistischen "Kampf ums Dasein", könnte wohl selbst der Beweis für die abstrusen Gedanken der Nazi-Ideologie sein, der den Holocaust legetimieren sollte.

Der belgische Journalist Jean-Paul Mulders hatte für sein Buch "Auf der Suche nach Hitlers Sohn" (2009) Verwandte in Österreich und Großneffen in den Vereinigten Staaten ausfindig gemachte und sie um DNA-Proben gebeten bzw. diese über Spuren auf einer Zigarettenkippe oder einer Serviette heimlich besorgt. Er glaubt herausgefunden zu haben, wie die belgische Zeitschrift Knack berichtet, dass er genetisch mit Nordafrikanern und Juden verwandt gewesen zu sein scheint.

Mit der reinen Rasse war es also nichts bei Hitler selbst, wenn denn die Ergebnisse der DNA-Analysen der nur auf der väterlichen Linie vererbten E1b1b auf dem Y-Chromosom wirklich aussagekräftig sein sollten. Mulders hatte bei seinen Recherchen für sein Buch herausgefunden, dass die Haplogruppe der Verwandten Hitlers in Österreich mit der der Großneffen übereinstimmte, woraus sich der Schluss ziehen lässt, dass sie auch bei Hitler zu finden ist.

Die Haplogruppe E1b1b sei in Deutschland und Westeuropa wenig verbreitet, so Mulders. Bei 25 Prozent der Griechen und Sizilianern finde man sie, vor allem aber bei Nordafrikern (50-80 Prozent). Am häufigsten finde man sich bei Berbern und in Somalia, am zweithäufigsten bei aschkenasischen Juden auftritt. Ein Beweis hat Mulders damit natürlich nicht geliefert, sondern nur eine gewisse Wahrscheinlichkeit der Abstammungsverhältnisse.

Hitlers Sorge über seine eigene Herkunft, so Mulders, sei nicht unberechtigt gewesen, die Genanalysen hätten gezeigt, "dass er nicht 'rein' oder 'Arier' war". Mulders will nun von der russischen Regierung die Genehmigung erhalten, das im russischen Staatsarchiv erhaltene angebliche Schädelfragment Hitlers untersuchen zu dürfen, das letztes Jahr erstmals in einer Ausstellung gezeigt wurde. Hitlers Leiche war verbrannt worden, übrig geblieben sollen ein Kieferfragment und das erwähnte Schädelfragment sein. Ob es sich wirklich um Überreste Hitlers handelt, könnte Mulders mit seinen Befunden womöglich klären.