Wirtschaftsminister: Frankfurt (Oder) ist starker Innovationsstandort

"50 Jahre Standort für Innovation und Halbleitertechnologie": Unter diesem Motto feiert sich die Oderstadt als Zentrum der Halbleiter- und Solarbranche und erinnert an die Produktionsaufnahme im DDR-Halbleiterwerk vor 50 Jahren.

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Von
  • dpa

Die Stadt Frankfurt (Oder) hat sich nach Einschätzung von Brandenburgs Wirtschaftsminister Ulrich Junghanns (CDU) einen Ruf als starker Innovationsstandort erarbeitet. Diese Entwicklung sei auch ein Verdienst des Instituts für Halbleiterphysik (IHP), einem über Jahrzehnte stabilen Eckpfeiler für Forschung und Technologietransfer, sagte der Minister zur Festveranstaltung "Frankfurt (Oder) – 50 Jahre Standort für Innovation und Halbleitertechnologie". 1958 hatte das Frankfurter Halbleiterwerk die Produktion aufgenommen. Dort waren bis 1989 rund 8500 Mitarbeiter tätig, darunter etwa 500 Polen.

Auf dem Gelände des früheren Werks siedelten sich kleine Mikroelektronikfirmen an. Das Institut, das zur Leibniz-Gemeinschaft gehört, entwickelt mit seinen rund 220 Mitarbeitern Lösungen für drahtlose und Breitbandkommunikation. In die Hallen des gescheiterten Chipfabrik-Projektes zog einer der drei Solarfirmen, die an die Oder kamen. Kompetenz und Erfahrung der Halbleiterindustrie wurden bewahrt, sagte Patzelt. Die Stadt zähle europaweit zu einem der interessantesten Standort für Investoren.

Junghanns verwies auf den "Solarboom" an der Oder. "Keine andere Branche habe in der Hauptstadtregion in so kurzer Zeit eine solche Dynamik entfaltet wie die Solarbranche. "Im Brennpunkt dieser Entwicklung steht Frankfurt (Oder), die neue Solarstadt Nummer eins in Deutschland."

Die Ausstellung dokumentiert anhand von Bildern, Texten und Exponaten fünf Jahrzehnte Halbleitertechnologie in der Oderstadt. Das Halbleiterwerk hatte sich zum größten Mikroelektronik-Produzenten der DDR entwickelt. Mit seinen bipolaren Schaltkreisen war es Marktführer unter den sozialistischen Ländern. Dorthin ging auch ein Großteil des Exports, der etwa ein Viertel des Umsatzes ausmachte. Wie andere DDR-Großbetriebe produzierten die Halbleiterwerker auch Konsumgüter. Zu den 45 verschiedenen Waren gehörte auch ein Radio-Quarzwecker.

Die Ausstellung im Kleist Forum ist noch am Freitag (10.00-18.00 Uhr) und Samstag (10.0-13.00 Uhr) geöffnet. Dazu erschien eine Festschrift. (dpa) / (jk)