Joachim Gauck ist neuer Bundespräsident

Der Kandidat der Regierungsparteien sowie von Rot-Grün wurde mit 991 Stimmen bei 1228 gültigen abgegebenen Stimmen im ersten Wahlgang gewählt

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Die Stimmen der Bundesversammlung sind gezählt. Wie erwartet konnte sich der Theologe Gauck, unterstützt von den Unionsparteien, von der SPD, den Grünen und der FDP, mit großer Mehrheit gegen die Kandidaten der anderen Parteien durchsetzen. Dafür genügte ihm, anders als beim Vorgänger Wulff, ein Wahlgang. Wulff hatte drei Wahlgänge benötigt.

Gauck erzielte 991 Stimmen; Klarsfeld 126 und Rose 3 Stimmen - bei 108 Stimmenthaltungen, was noch einige Spekulationen zur Folge haben wird.

Ob Gauck anders als die Vorgänger Köhler und Wulff die volle Amtszeitstrecke gehen wird, vermag niemand vorherzusagen. Die Hoffungen auf das Rednertalent Gauck sind hoch; er spricht zumindest vor seiner Amtszeit viele Positionen an. So freute sich auch die von der CDU nominierte Wahlfrau Alice Schwarzer über ein Signal für die Emanzipation, das sie einerseits aus ihrer Nominierung herauslas, zum anderen aus der Unabhängigkeit der Lebensgefährtin des Staatsoberhauptes, Daniela Schadt. Herr Gauck kenne die Wechselfälle des Lebens, was ihn zum Präsidenten qualifiziere und die neue First Lady werde ihre Unabhängigkeit hoffentlich bei den Tischgesprächen zeigen.

Doch gab es auch Ausnahmen, die Nein zu Gauck sagten, so etwa die beiden Wahlleute der Piratenpartei.

Die Stimmung in der Bundesversammlung war gelöst, "es gab viele Bussis", berichtete Bayern 5.