Dicke Menschen im Visier

Wer dick ist, verbraucht mehr Kalorien und mehr Sprit.

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Dicke Menschen verbrauchen 18 Prozent mehr Kalorien als Normalgewichtige. Das ist aber nicht das einzige Problem, das Ian Roberts von der London School of Hygiene and Tropical Medicine mit den Übergewichtigen hat. Sie bewegen sich auch zu wenig und fahren zu viel. Daher verbrauchen sie nicht nur mehr Lebensmittel, sondern auch mehr Sprit. Beides aber verstärkt die derzeit herrschende Nahrungsmittelknappheit, die zu höheren Preisen führt. Schon alleine, um die zunehmende Massen von Dicken zu transportieren, wird mehr Benzin benötigt, und weil die Dicken sich mehr anstrengen müssen beim Gehen oder Fahrradfahren, machen sie das auch weniger.

Normalgewichtige Menschen (24,5 kg/m2), so schätzen die Wissenschaftler der Studie, die in der Zeitschrift Lancet erschienen ist, verbrauchen etwa 2.500 Kalorien am Tag pro Person. Dicke Menschen (29,0 kg/m2) würden hingegen durchschnittlich 2.960 Kalorien verbrauchen. Geht man von einer Milliarde dicker Menschen aus, dann drückt dies auf die Lebensmittelversorgung. Die Wissenschaftler schlagen als Gegenmaßnahme eine Verkehrspolitik vor, die Gehen und Fahrradfahren fördert, um das Gewicht und gleichzeitig den Benzinverbrauch zu reduzieren. Ach und dann hätte man viel gewonnen. Schließlich würde weniger Nahrung gebraucht – und auch weniger Sprit, was nicht nur die Treibhausgasemissionen, sondern auch die Nachfrage nach Biosprit senken würde. Alle wären gesünder, es gäbe weniger Luftverschmutzung, die Unfälle sinken.