Geld, Ausbilder und Transportmaschinen

Mali: Außenminister Westerwelle stellt mehr Hilfe in Aussicht

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Der mit Unterstützung Frankreichs an die Macht gekommene ivorische Präsident Ouattara ( Despotenwechsel in der Elfenbeinküste wirbt derzeit als amtierender ECOWAS-Präsident für mehr internationale Unterstützung der französischen Militäraktion in Mali. Auch von Deutschland will Ouattara mehr als nur logistische Hilfe: "Deutschland muss sich mehr engagieren. Ich meine, auch mit Truppen", fordert er via Spiegel,

Indessen stellt auch der deutsche Außenminister Westerwelle in einem Kommentar einer bekannten Boulevardzeitung mehr Geld und Ausbilder in Aussicht. Die "afrikanischen Fähigkeiten" müssten gestärkt werden, so Westerwelle, und die franzöischen Freunde entlastet. Man dürfe Afrika nicht im Stich lassen, sonst drohten Afrikas Probleme zu "unseren" zu werden.

Der frühere franzöische Außenminister Bernard Kouchner, ein erklärter Interventionist, der sich seiner Dienstzeit wiederholt für eine starke internationale Truppenpräsenz in afrikanischen Krisenzonen aussprach, insbesondere wenn es um ehemalige französische Kolonialgebiete ging Ansteckender Krieg, geht ebenfalls davon aus, dass die Situation in Mali "alle angeht", ganz besonders Europa. Mali sei ein "gemeinsamer Kampf, ein Kampf Europas", wird Kouchner von Medien zitiert. Er hoffe, dass dies in Deutschland richtig verstanden wird und Berlin die notwendige Reaktion Frankreichs nicht mit einer kolonialistischen Expedition gleichsetze. Dies wäre zum Verzweifeln für alle, die - wie Kouchner selbst - noch an Europa glauben.

Dass der Glaube an die Möglichkeiten einer militärische Intervention für die Stabilisierung des Landes bzw. der Region nach den Erfahrungen des letzten Jahrzehnts ziemlich gelitten hat, darauf geht Kouchner in seinem pathetischen Appell nicht ein.