USA zwischen Türkei und Israel

Israel will sich nicht offiziell für den Angriff auf die Hilfsschiffe für Gaza entschuldigen

Der folgende Beitrag ist vor 2021 erschienen. Unsere Redaktion hat seither ein neues Leitbild und redaktionelle Standards. Weitere Informationen finden Sie hier.

Auch wenn nun die Türkei und Israel nach dem israelischen Angriff auf die Schiffe mit Hilfsgütern für den Gaza-Streifen wieder Gespräche aufgenommen haben, was dem israelischen Außenminister, dem Rechtsaußen Lieberman gar nicht gefallen hat, bleiben die Fronten verhärtet.

Regierungschef Netanyahu versicherte, dass Israel sich für den Angriff nicht entschuldigen und auch keinen Schadensersatz zahlen werde. Beim dem Angriff auf internationalem Gewässer waren acht Türken und ein US-Bürger getötet worden. Die Soldaten, so Netanyahu, hätten sich nur selbst verteidigt.

Der türkische Außenminister Ahmet Davutoglu forderte im Geheimgespräch mit dem israelischen Handelsminister Binyamin Ben-Eliezer eine Entschuldigung und Schadensersatzzahlungen für die Hinterbliebenen der Opfer. Zudem müsse es eine internationale Untersuchung unter der Leitung der Vereinten Nationen des Vorfalls geben, da internationales Recht verletzt worden sei. Auch in der Türkei gab es Kritik an der Wiederaufnahme der Gespräche. Der Außenminister versicherte, dass dies ohne Druck seitens der USA geschehen sei, und verwies dabei darauf, dass die Türkei gegen neue Sanktionen gegen Iran im UN-Sicherheitsrat gestimmt habe.

Für die US-Regierung ist der Konflikt zwischen den beiden Alliierten heikel. Die Türkei ist schließlich Nato-Mitglied und ein wichtiges Bein für die Nahostpolitik, Israel das Land, das man stets eisern unterstützt hat. US-Präsident Obama soll gleichwohl den türkischen Präsidenten Erdogan gewarnt haben, auf eine internationale Untersuchung zu dringen. Das könne auch der Türkei schaden, schließlich seien Aktivisten der pro-palästinensischen IHH-Gruppe an Bord gewesen.