Die deutschen Jugendlichen sind bewegungsfaul

Nach einer Studie erreichen 80 Prozent der 11-15-Jährigen nicht das von Gesundheitsexperten erwartete Ziele, sich täglich eine Stunde körperlich zu betätigen

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Jugendliche sollen sich, so Gesundheitsexperten, jeden Tag mindestens eine Stunde körperlich so betätigen, dass der Puls hochgeht und sie ins Schwitzen kommen. Deutsche Jugendliche sind aber träge und bewegen sich im Hinblick auf die Norm zu wenig.

Das ist das deutsche, von Gesundheitswissenschaftlern der Uni Bielefeld erstellte Teilergebnis der Studie Health Behaviour in School-aged Children, die unter Schirmherrschaft der Weltgesundheitsorganisation WHO in rund 40 Ländern und Regionen Europas und Nordamerikas durchgeführt wurde.

Mit Jugendlichen sind die 11-15-Jährigen gemeint. Während sich bei den elfjährigen Jungen 25 Prozent und bei den Mädchen 20 Prozent ausreichend körperlich betätigen, nimmt dies mit zunehmenden Alter noch weiter ab. Mit 15 Jahren erfüllen nur noch 20 Prozent der Jungen und 14 Prozent der Mädchen die Norm, deren Einhaltung sich nach den Gesundheitswissenschaftlern "kurz- und langfristig positiv auf die physische und psychische Gesundheit" offenbar nach den alten Merkspruch "mens sana in corpore sano" auswirkt.

Mädchen sind mithin in der Regel noch bewegungsfauler als Jungen, was sich auch darin ausdrückt, dass 38 Prozent der Jungen mindestens vier Stunden Sport wöchentlich treiben, während es bei den Mädchen nur 25 Prozent sind. Über die letzten 12 Jahre hat sich dieser Unterschied zwischen Jungen und Mädchen nicht verändert, allerdings bewegen sich die Jugendlichen seitdem doch insgesamt wieder ein wenig mehr. Insgesamt 80 Prozent der deutschen Jugendlichen bewegen sich zu wenig, weswegen sie nach der Studie ziemlich weit hinten liegen, allerdings haben sie das gemeinsam mit einigen anderen europäischen Ländern. Deutlich mehr bewegen sich die Jugendlichen hingegen in Großbritannien und Irland, in der Schweiz und in Österreich, die Jugendlichen in den USA stehen an der Spitze. Gegen das Dickwerden scheint es nicht so viel zu helfen, denn die meisten Übergewichtigen soll es ebenfalls in den USA geben, während die Deutschen hier eher im Mittelfeld liegen.