Von Flugzeugen erzeugte Kondensstreifen sollen mit zur Klimaerwärmung beitragen

Aus den Kondensstreifen eines Flugzeugs entstand nach einer Studie des Met Office eine 20.000 Quadratmeilen große Cirrus-Wolke.

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Nach einer Untersuchung des Met Office, des britischen Wetterinstituts, tragen Kondensstreifen, die Flugzeuge erzeugen, mit zur Klimaerwärmung bei. Analysiert wurden die Kondensstreifen eines AWACS-Flugzeugs über der Nordsee, das an einem sonnigen Tag eine dünne, aber 20.000 Quadratmeilen große Wolkendecke verursacht hat.

Kondensstreifen, bestehend aus Wasserdampf und Rußpartikel, können gleich wieder verschwinden, aber sich manchmal auch für Stunden erhalten. Gelegentlich entstehen aus ihnen auch Cirrus-Wolken. Weltweit sollen die von Flugzeugen verursachten Kondensstreifen das auf die Erde einfallende Sonnenlicht um 1 Prozent dimmen, aber im Bereich von viel befahrenen Luftkorridoren könnte das Licht bis zu 10 Prozent abgeschwächt werden.

Die Klimaforscher unter der Leitung des Aerosol-Experten und IPCC-Autors Jim Haywood, hatten zunächst gedacht, berichtet der Telegraph, dass die Kondensstreifen des AWACS-Flugzeugs schnell durch die hohen Winde aufgelöst werden. Diese aber trieben sie südwärts, wobei sie eine immer größere Cirruswolken-Decke bildeten. Als Ursache wird vermutet, dass niedrige Temperaturen in großer Höhe zur Bildung von Eiskristallen führen, die als Kondensationskerne dienen.

Die von Flugzeugen verursachten Cirruswolken, so Haywood, haben sowohl einen kühlenden Effekt, weil sie das Sonnenlicht reflektieren, als auch einen wärmenden Effekt, weil die Wärme nicht mehr abziehen kann. Der wärmende Effekt scheint stärker zu sein, sagt Haywood und beruft sich auf entsprechende Studien, weswegen die von Flugzeugen erzeugten Wolken einen Beitrag zur Klimaerwärmung leisten würden.