Strafrechtliche Ermittlungen gegen Banker

Wegen Betrug beim Interbankenzinssatz Libor ermittelt das US-Justizministerium, auf Banker könnten Gefängnisstrafen warten

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Kürzlich stellte sich heraus, dass Banken oder vielmehr Banker tatsächlich Bankster sind (siehe das Special: Unter Bankstern) und Daten zu ihren Gunsten manipulieren, was ihnen zwar Vorteile bringt, aber vielen wirklich viel Geld kostet - nicht zuletzt auch Staaten ( Libor-Gate). Wie die britische Barclays Bank nach Untersuchungen des britischen und US-amerikanischen Finanzamts zugegeben hat, wurde der Interbankenzins Libor manipuliert - angeblich von vielen Banken, auch die Deutsche Bank scheint mitgespielt zu haben. Dabei geht es nicht um Peanuts, sondern um Billionen.

Barclays hat sich auf eine Strafzahlung von 360 Millionen geeinigt. Wie die Süddeutsche berichtet, will die Deutsche Bank die Strafzahlung mindern, in dem sie als Kronzeugin auftritt. Aber es dürfte bei Strafzahlungen nicht bleiben. Wie die New York Times berichtet, will das US-Justizministerium auch strafrechtlich gegen Banker von Barclays und anderen Finanzinstituten vorgehen. Angeblich stehen zehn Großbanken im Visier der Ermittler, in erster Linie die Schweizer UBS. Informanten hätten der Zeitung gesagt, dass zumindest gegen eine Bank noch in diesem Jahr eine Klage in Gang gebracht werden soll.

Die Strafzahlung, die Barclays leistet, wird die Banker nicht vor strafrechtlicher Verfolgung schützen können. Nun geht also die Angst bei den Bankern um, zur Rechenschaft gezogen zu werden. Werden sie wegen Betrug verurteilt, können Gefängnisstrafen auf sie warten. Während die US-amerikanischen Ermittler drängen, zögern die Briten nach der NYT die schon seit Jahren laufenden Untersuchungen hinaus und lehnten von der Fed stammende Änderungen ab. Für die Banken und die Banker könnte es nun wirklich ungemütlich werden.