Gut Ding will Idee haben

Neben der Spur

Wer Software verkaufen will, muss sie gut verkaufen. Denn ein Feature ist langweilig, bis man dafür eine Vision schmettern kann

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Wir leben in einer Welt zunehmender Ressourcenknappheit. Und auch Apple gehen die Raubtiere aus. Noch nicht morgen, noch nicht im Sommer, aber mit dem Announcement von Mountain Lion vergangene Woche ist wieder einer der Schnurrer besetzt worden. Und für OS X 11 oder so wird man vermutlich bald auf Hauskatzen oder die Tigerente zurückgreifen müssen.

Was kann das neue Betriebssystem? Natürlich vieles auf einem ganz neuen Level, wenn man das Video grob übersetzt.

Man könnte aber auch sagen, es macht den MAC zum iPad und bringt alle Applikationen zurück, die auf den Fummelscheiben schon Standard sind. Messages, Reminders und Notes sind nichts, das einen vor Innovationskraft zusammenbrechen lässt. Eigentlich waren die schon im in System 7 zu finden.

Nur eben anders verkauft.

Damit sei nicht der zu erwartende Preis von 29.90 oder so gemeint. Es ist ein bisschen wie mit einem als sagenumwoben und schwarze Magie verkauften Stempeltool, das Photoshop jetzt in petto hat. Wenn man sich das ein wenig genauer anschaut, dann verkürzt es einen Retouschevorgang um ein paar Sekunden. Aber das Weihwasser kann deshalb getrost stecken gelassen werden.

Man kann eben nur verkaufen, was man ordentlich verkauft. Wäre man so ganz anders gepolt und eine grundehrliche Haut, würde das Announcement des Berglöwen nicht einmal mehr als einen Satz lang und einen Montagmorgen Update wert sein.

Wir haben die Features und Apps von iOS und OSX abgeglichen.

Das klingt nicht sexy. Ist aber so. Ist aber auch langweilig. Kann man nicht kaufen wollen. Also lieber ein wenig flotte Musik unter ein Apple-Video gesetzt und die neue Version aufpoliert. Man will doch als Verkäufer und als Käufer ein wenig Spass miteinander haben, nicht?