Crowdfunding für eine Familiengründung

Ein homosexuelles Paar will eine Leihmutter mithilfe von Geldspenden finanzieren

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Reproduktionsmedizinische Hilfe ist teuer. Nachdem zwei Versuche mit Leihmüttern nicht gelungen sind, sind einem schwulen Paar in Israel trotz Sparanstrengungen und Geldspenden der Angehörigen die Mittel für die Finanzierung einer weiteren Leihmutterschaft ausgegangen. Der Kinderwunsch hat sie zu einer ungewöhnlichen Idee inspiriert: Sie lancierten eine Crowdfunding-Kampagne auf Momoona.

Und es gibt Zuspruch, wie schon Kommentare unter dem Zeitungsbericht andeuten. Nach wenigen Tagen haben sich bisher 338 Geldgeber gemeldet und umgerechnet nicht ganz 6.900 Euro zur Verfügung gestellt. Laut Angaben des Paars benötigen sie umgerechnet rund 50.000 Euro, um weitere Versuche mit einer Leihmutterschaftsagentur außerhalb Israels bezahlen zu können.

Die beiden Männer sind seit sieben Jahren verheiratet, die Ehe der beiden wird in Israel nicht anerkannt; die Möglichkeit, ein Kind über Leihmutterschaft zu bekommen, ist dort für sie nicht möglich, so kommen entsprechende Agenturen in den USA, in Indien oder anderen Ländern infrage. Bisher hat das Paar bereits 120.000 Dollar, umgerechnet rund 90.000 Euro, bezahlt, um ihr Beziehungsglück mit einem Kind neuen Strapazen, neuen Sorgen und möglicherweise auch neuen Freuden auszusetzen.

Das Video zur Sammelaktion ist laut Zeitungsbericht von einer gewissen Zurückhaltung geprägt. Die beiden wollten ihre Bitte um Geld nicht laut aussprechen, so halten sie Karten in die Kamera, auf denen zu lesen sei: "Jeder Mensch hat ein Recht, seine eigene Familie zu gründen."

Die Geldgeber bekommen nicht, wie bei anderen Investitionen, im Erfolgsfall monetäre Anteile in Aussicht gestellt, sondern geteiltes Glück: "Thank you for bringing us closer to being a family."