Britische Regierung bewilligt acht Standorte für neue AKWs

Der liberale Energieminister muss aufgrund der Koalitionsdisziplin die von der Partei abgelehnte Atomenergie vertreten

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Die britischen Liberalen hatten eigentlich den Ausbau der Atomenergie abgelehnt. Die Pflicht als Koalitionspartner in der Regierung hat die kritische Einstellung aber offensichtlich verändert. Nun hat der liberale Energieminister Chris Huhne acht Orte ausgewiesen, an denen neue Atomkraftwerke gebaut werden können.

Das wird natürlich mit der Umstellung auf erneuerbare Energien und mit der Bevorzugung von Energie begründet, die wenig CO2 emittiert, wozu neben Kohle mit CSS-Technik eben auch die Atomenergie gehört. Man brauche eben auch neue Atomkraftwerke, sagt Huhne, hingegen soll in die Entwicklung eines Gezeitenkraftwerks kein Geld mehr investiert werden, weil dies zu teuer würde.

Anerkannt werden nun die Reaktoren von Westinghouse (AP1000) und Areva (EPR). Allerdings verlangt der liberale Energieminister mehr Informationen über die Handhabung des Atommülls und bekräftigt, dass die Regierung die weitere Entwicklung der Atomenergie nicht mehr mit Steuergeldern unterstützen wird. Aber das ist windelweich. Wenn andere Energieformen gefördert werden, könnte dies auch bei der Atomenergie der Fall sein. Überdies schließt Huhne nicht aus, dass der Staat finanzielle Risiken ausschließt. So sollen zwar die Betreiber für die (End)Lagerung des Atommülls aufkommen, aber der Staat schließe nicht aus, dennoch einzuspringen. Falls ein Unfall eintritt, müssen die AKW-Betreiber nur für 140 Millionen Pfund haften, den Rest übernimmt der Staat.

Der französische Staatskonzern EDF will ebenso wie RWE und E.On in Großbritannien Atomkraftwerke bauen.