Drohne macht sich selbständig

Ein Software-Fehler war schuld, dass sich eine Drohne der US-Marine der Kontrolle der Bodenstation über Washington entzog

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Drohnen in Kriegsgebieten können schon mal abstürzen oder unkontrollierbar werden. Das interessiert niemanden, wenn es weit weg ist. Wenn sie aber über Städten in den kriegsführenden und hochgerüsteten westlichen Staaten wild werden, ist das schon ein anderes Problem.

Noch weiß man nicht so recht, wie man die mit Drohnen verbundenen Sicherheitsprobleme lösen kann, um etwa der Polizei oder dem Grenzschutz auch über besiedelten Gebieten die mit Drohnen verbundenen Überwachungsmöglichkeiten anbieten zu können, auf die die Sicherheitsbehörden und –politiker natürlich aus sind.

Am 2. August entkam ein unbemannter Hubschrauber des Typs MQ-8B Fire Scout der Kontrolle der US-Marine – und das ausgerechnet dann, als er in den gesperrten Luftraum über der Hauptstadt Washington einflog. Der Vorfall wurde jetzt erst offiziell berichtet, macht aber die Risiken deutlich, die mit Drohnen einhergehen. Es musste erst die Bodenstation gewechselt werden, um den Hubschrauber wieder unter Kontrolle zu bekommen.

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Fire Scout. Bild: US Navy

Die Ursache wird von der Marine als "Software-Anomalie" geschildert, die man nun aber in den Griff bekommen habe, so dass ein solcher Vorfall nicht mehr geschehen könne. Eigentlich hätte die Drohne automatisch zum Flughafen zurückkehren sollen, nachdem die Steuerung unterbrochen wurde.