USA sollen "National Cyber Advisor" bekommen

Die Netzwerke der Vereinigten Staaten werden in der Agenda der neuen Regierung als "strategisches Gut" deklariert, dessen Schutz künftig von einem dem Präsidenten direkt berichtenden "National Cyber Advisor" koordiniert werden soll.

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Von
  • Peter-Michael Ziegler

Die neue US-Regierung unter Barack Obama hat auf der offiziellen Regierungs-Website whitehouse.gov ihre Positionen zu Fragen der Sicherheit der Vereinigten Staaten veröffentlicht. Im Abschnitt "Homeland Security" der sogenannten Agenda geht es außer um die Bekämpfung des internationalen Terrorismus und die mögliche Bedrohung durch nukleare oder biochemische Waffen auch um den Schutz der IT-Infrastruktur der USA. Die Netzwerke der Vereinigten Staaten werden dabei als "strategisches Gut" deklariert, dessen Schutz künftig von einem dem Präsidenten direkt berichtenden "National Cyber Advisor" koordiniert werden soll.

Wer diesen Posten bekleiden wird ist bislang aber ebenso wenig bekannt wie sein Platz in der Sicherheitshierarchie der Vereinigten Staaten. Vermutlich wird es aber im Umfeld des Department of Homeland Security (DHS) sein, das seit dieser Woche von Janet Napolitano geleitet wird, früher Justizministerin und später Gouverneurin des US-Bundesstaates Arizona. Festgehalten ist in der Agenda zudem, dass ein "Safe Computing R&D Effort" unternommen wird, der in der Entwicklung einer neuen Generation besonders sicherer Hard- und Software für Behördennetzwerke münden soll.

Im privaten Sektor sollen der US-Regierung zufolge neue Sicherheitsstandards etabliert werden, die vor allem verhindern, dass weiter Wirtschafts- sowie Forschungs- und Entwicklungsgeheimnisse von Cyber-Kriminellen abgezogen werden. Auch steht die Entwicklung einer "Cyber Crime Strategy" auf dem Programm, die unter anderem vorsieht, dass keine Geldtransaktionen mehr über das Internet abgewickelt werden dürfen, die von den Behörden nicht nachvollzogen werden können. Trainingsprogramme auf Bundes-, Landes- und Lokalebene sollen helfen, dass Cybercrime besser entdeckt und verfolgt wird.

Den Datenschutz will die Regierung verbessern, indem einheitliche Standards zur Sicherung von persönlichen Daten verabschiedet werden. Unternehmen und Behörden, die Opfer eines Datendiebstahls geworden sind oder selbst Datenträger mit sensiblen Informationen verschlampt haben, sollen zur Offenlegung solcher Vorfälle verpflichtet werden. Im vergangenen Jahr war die Zahl der Datenpannen in den USA dramatisch angestiegen. Nach Angaben des Identity Theft Resource Center in San Diego gab es 656 bekannte Einzelfälle, bei denen rund 35 Millionen Datensätze mit personenbezogenen Informationen abhanden kamen. In lediglich 2,4 Prozent der Fälle waren die Daten verschlüsselt. (pmz)