Wie in Spanien auch nachts Solarstrom produziert wird

In Spanien wird gegen Betreiber von Solaranlagen ermittelt, die Strom aus Generatoren ins Netz eingespeist haben um die Fördergelder zu kassieren

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Dass die hohen Solarstromsubventionen in Spanien ein gutes Geschäft sind, ist allseits bekannt. Ebenso ist es keine neue Erkenntnis, dass mit hohen Subventionen auch Betrüger angelockt werden, wenn es eben viel Geld zu verdienen gibt. In Spanien wird schon längere Zeit wegen möglicher Betrügereinen ermittelt, bei denen es über die Förderungsdauer von 30 Jahren um bis zu drei Milliarden Euro gehen soll.

Dagegen ist der neue Skandal eher klein, aber er macht erneut deutlich, wie die Geldgier einige Leute mit Dummheit schlägt. So ist Energieversorgern aufgefallen, dass einige Solaranlagen sogar in der Nacht nicht aufhören, Strom einzuspeisen und offensichtlich Dieselgeneratoren laufen oder mitlaufen lassen. Der Staatssekretär für Energie hat deshalb einen Brief an die Aufsichtsbehörde (CNE) geschrieben, um Aufklärung einzufordern. Einige Anlagen in Kastilien-La Mancha, den Kanarischen Inseln und Andalusien sollen mitten im Winter zwischen 19 Uhr und 7 Uhr, als es stockdunkel war, reichlich Strom eingespeist haben, um die hohe Einspeisevergütung zu kassieren.

Bisher wird der Schaden auf etwa 2,6 Millionen Euro beziffert. Doch Experten gehen davon aus, dass es sich nur um die "Spitze des Eisbergs" handelt. Schließlich dürfte es nur die ganz Dummen erwischen. Wer bei schlechtem Wetter und tagsüber einen Generator betreibt und die Höchstleistung der Anlage nicht überschreitet, kann nur schwer ermittelt werden und sichert die hohen Renditen der Anleger, auch wenn keine Sonne am Himmel lacht.