Kinect soll helfen

Neben der Spur

Eine Weihnachtsgeschichte muss her. Heute, wo doch Weihnachten ist. Am besten etwas mit Soldaten und Computern. Ecco.

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Wir wussten es ja immer, eigentlich ist das alles nur ein Spiel, kein Krieg. Soldaten stürmen mit Hurra nach vorne und tragen dabei ihre flatternden Fahnen (so war das früher), oder sie freuen sich heute an ihren Augmented Reality Displays und Portables, die aus Feinden Farbkreise und giftgrüne Klekse in der Dunkelheit machen. Spätestens mit dem Einsatz von Drohnen, die im Einsatz prinzipiell nicht weit weg sind von einem gemütlichen Abend bei Bier, Chips und Halo, hat der Krieg mit dem Wohnzimmer getauscht, oder umgekehrt.

Da ist es nur logisch, dass moderne Gamingtechnik auch dort zum Einsatz macht, wo ausnahmsweise mal etwas auf der eigenen Seite schief geht. Das US-Verteidigungsministerium freut sich mitzuteilen, dass Microsoft mittels Kinect nun etwas für die Nachbetreuung von Verletzten und Veteranen (vermutlich auch verletzt) tun möchte. Weil es sich dabei um ein Standarddevice handelt, das auch an eine Standardkonsole angeschlossen heute schon weit verbreitet ist, liebt man im Verteidigingsministerium diese Idee. Und schliesslich, ich zitiere:

Kinect-based therapy offers several advantages. One is the convenience of home-based treatment, and consequently lower costs for maintaining medical facilities.

Ach so, es ist billig. Na dann. Da lohnt es sich fast wieder, eine Kugel anzufangen. Und die Krankenhäuser belastet man damit auch nicht. Soldaten mit Verwundung spielen sich einfach zu Hause den Wolf und sind dann wieder schneller gesund, denn Kinect trackt Mobilisierungsübungen und kümmert sich maschinell darum, dass wieder Bewegung in den Soldaten kommt. Das klingt doch alles schon einmal gut.

Ach ja, und dann ist zwar nicht Frieden auf Erden, aber bei den Übriggebliebenen schneller wieder Ruhe. Da muss man schon ein Ochs oder Esel sein, um den Gaming circle hier nicht zu schliessen und alles eben wie ein Spiel aussehen zu lassen.