Stark geflunkert - Milliarden Tonnen CO2 in Chinas nationaler Treibhausgasbilanz unterschlagen

Klimamodelle müssen geändert werden

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Forschergruppen aus China, den USA und Großbritannien haben die Angaben Chinas zu seinen nationalen Treibhausgasemissionen unter die Lupe genommen. Sie verglichen dazu die statistischen Angaben der einzelnen chinesischen Provinzen mit den Werten, die für die letzten Jahre als nationale Emissionswerte veröffentlicht wurden.

Ergebnis: China stößt seit Jahren bis zu 20% mehr CO2 aus als angenommen. Die Menge der chinesischen Emissionen ist damit die mit Abstand größte aller Länder weltweit. Alleine im Jahr 2010 betrug die Diskrepanz zu den akkumulierten CO2-Emissionen der Provinzen 1,4 Mrd. Tonnen - und die Diskrepanz ist über die Jahre größer geworden.

Allein die bisher nicht erfasste Menge von 2010 entspricht beispielsweise mehr als den gesamten CO2-Emissionen Japans, dem fünftgrößten Emittenten, und ist eineinhalb mal so hoch wie die CO2-Emissionen Deutschlands (rund 860 Mio. Tonnen/Jahr). Aus Sicht der Forscher bedeuten die Erkenntnisse, dass die Klimamodelle überarbeitet werden müssen. Durch die unzuverlässige Datenerhebung des größten Emittenten der Erde werde das Verständnis des Klimasystems und die Berechnung von Klimaprojektionen sehr erschwert.

Außerdem plante China eigentlich ein landesweites Emissionshandelssystem zwischen den Provinzen. Eine genaue Erfassung, Berichterstattung und Verifizierung der Emissionen wäre eine Mindestvoraussetzung dafür.