Blogoskop: Google Chrome und Streetview, Putin-Interview, RottenNeighbor

Werfen wir doch heute mal einen Blick in die deutschsprachige Blogosphäre, um zu sehen, was uns so geboten wird.

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Werfen wir doch heute mal einen Blick in die deutschsprachige Blogosphäre uns sehen, was uns so geboten wird.

Wie nicht anders zu erwarten, überschattet Google mit dem heute zu erwartenden Browser alle anderen Themen, nicht nur die Google-Blogs Google Blogoscoped (aus Stuttgart, nicht irritieren lassen ;) ) Google Watchblog kümmern sich darum sondern u.a. auch Spreeblick, der Webwatcher des Handelsblatts und das Webmaster Blog.

Aber: Findet jemand eigentlich kritische Töne? Ich bisher nicht. Es wurde zwar in Vorberichten zum Google-Browser angedeutet, dass die Herrschaft über Inhaltszugang und Anzeigeprogramm gleichzeitig zu Problemen führen könnten, aber offenbar hat die Präsentationsweise als Comic eines berühmten Zeichners, das Open-Sourcing aller Komponenten und die Feature-Beschreibung diese Töne erst einmal verstummen lassen. Wir werden sie sicher noch zu hören kriegen.

In einer anderen dieser Kolumnen wurde von einem Kommentator kritisiert, dass Google Streetview und dessen Fotosafari in Deutschland nicht erwähnt wurde - was zu jenem Artikel auch nicht passte, aber Banane. Hiermit sei es erwähnt. In Blogs scheint die Kritik daran kaum eine Rolle zu spielen, Sichtungen werden gemeldet und es heißt sogar: "Hallo zusammen, heute hatte ich das Glück gleich zwei mal so einem Fotowagen von Google zu begegnen." Dafür gibt es eher Ideen, die Bilder zur Eigenwerbung zu nutzen. IT-Fachjournalist Jörg Schieb findet die Jagd nach den Google-Autos "witzig" und das Wort "umstritten", mit dem er den Artikel einleitet, findet im Restartikel kein Echo. Ein Blogger verwies auf eine "Diskussion" im Google Watchblog, aber die ist extrem mäßig gehaltvoll. Also: Wo findet die Auseinandersetzung der deutschsprachigen Onliner mit Google Streetview statt? (These: Wenn das Ding mal online ist, wird es zwar ein paar Skandälchen über Schlafzimmerfotos geben aber eher viel Lob dafür, dass man jetzt Strecken schon mal optisch 'abgehen' kann.)

Dann: Putin.

Interviews kürzen ist normal, gerade die kritischen Stellen wegzuhauen: nicht, meinen viele. Die Originalvideos, Übersetzungen und Transkripte sind online, man kann es nachsehen und das Medium Netz hat seine Wichtigkeit mal wieder bestätigt. Die verschiedenen Aspekte beleuchten Beteiligte (ARD) wie Kritiker (mit Videolinks).

Noch ein "schönes" Thema: Rotten Neighbor.

Ich hab's getestet: Ich komm rein, In meinem Kaff hat es wohl noch keiner entdeckt. Was sonst über manche Ecken in Stuttgart zu lesen war, war um Faktor 300 langweiliger als ein durchschnittlicher Fernsehabend. Amüsanter ist eher, den Theorien der Fachleute zu folgen, die zu ganz verschiedenen Schlussfolgerungen kommen.

Bedenklicher ist die 'Not in my backyard'-Haltung zum Thema, hm, Inhaltssperre, nein, wohl eher doch klassische Vor-Zensur, die man sich offenbar wünscht.

Aber wir haben ja nichts zu verbergen, oder?