Dieselabgase lösen im Gehirn Stressreaktion aus

Schon nach einer halben Stunde zeigten sich im EEG von Versuchspersonen eine Zunahme an Beta 2-Wellen, die auch nach der Aussetzung an Dieselabgase noch anhielt.

Der folgende Beitrag ist vor 2021 erschienen. Unsere Redaktion hat seither ein neues Leitbild und redaktionelle Standards. Weitere Informationen finden Sie hier.

Schwedische und holländische Wissenschaftler haben nachgewiesen, dass das Einatmen von Dieselabgasen auf einer dicht befahrenen Straße nach einer halben Stunde Stressreaktionen hervorruft und das EEG von Menschen verändert. Für den Versuch, setzten sie 10 Personen eine Stunde lang den Abgasen eines Volvo-KFZs aus, die der Menge entsprechen, die von Passanten auf einer belebten Geschäftsstraße normalerweise eingeatmet werden.

Nach einer halben Stunde zeigten sich Veränderungen am EEG der Versuchspersonen im frontalen Kortex, schreiben die Wissenschaftler in ihrem Artikel, der in der Zeitschrift Particle and Fibre Toxicology erschienen ist. Der als Stressreaktion bezeichnete Anstieg der Beta 2-Wellen hielt setzte sich auch noch eine Stunde fort, als die Versuchspersonen keinen Dieselabgasen mehr ausgesetzt waren. Nach der zweistündigen EEG-Abnahme endete der Versuch, bei dem die Personen ruhig saßen und ein Buch lesen konnten.

Von welchen Bestandteilen der Dieselabgase die Veränderungen der Gehirnaktivität verursacht werden, geht aus dem Versuch nicht hervor. Die Wissenschaftler vermuten, dass eine der Ursachen die Ruß-Nanopartikel sein könnten, die nach Versuchen bei Ratten über die Blutbahn direkt in das Gehirn gelangen und dort oxidativen Stress auslösen können. Ungeklärt ist auch, ob und welche Langzeitfolgen die beobachteten Veränderungen haben können.