Sony bezeichnet Preissteigerung bei Whitney-Houston-Alben als "Versehen"

Der Rechteinhaberkonzern hatte kurz nach dem Tod der Sängerin die Downloadgebühren für zwei ihrer Werke um 60 und 25 Prozent angehoben

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Am Samstag starb die Sängerin Whitney Houston in ihrer Badewanne. Die offizielle Todesursache wird mittels toxikologischer Untersuchungen ermittelt, deren Ergebnis in sechs bis acht Wochen feststehen soll. Spekuliert wird über einem Mix aus Alkohol und Beruhigungsmitteln, der zur Bewusstlosigkeit und schließlich zum Ertrinken geführt haben könnte.

Unmittelbar nach dem Tod der Sängerin stiegen im Vereinigten Königreich die iTunes-Preise für ihre Alben Ultimate Collection und Greatest Hits um 60 beziehungsweise 25 Prozent. Nachdem sich Nachrichten über diese Änderung via Twitter und Facebook verbreiteten und Empörung über die mutmaßliche "Leichenfledderei" nach sich zogen, spricht der verantwortliche Rechteinhaberkonzern Sony jetzt davon, dass die Alben "versehentlich falsch ausgepreist" worden seien. Das haben man aber sofort korrigiert, als man darauf aufmerksam geworden sei.

Auch ohne die Preissteigerung verdient Sony sehr gut am Tod der 48-Jährigen: Alleine innerhalb der ersten 24 Stunden nach ihrem Tod wurden mehr als 887.000 kostenpflichtige Aufnahmen der Sängerin heruntergeladen. Whitney: The Greatest Hits stieg auf Platz sechs in die Top Ten der amerikanischen Billboard-Albumcharts ein und in Großbritannien fanden sich gestern fünf alte Whitney-Houston-Stücke in den aktuellen Single-Top-40 und 27 unter den bestverkauften 200. Durch das verstärkte Radio-Airplay, das mindestens bis zur Beerdigung am 18. Februar andauernd dürfte, wird erwartet, dass sich dieser Trend nicht nur fortsetzt, sondern verstärkt. Einen ähnlichen Effekt gab es 2009 nach dem Tod von Michael Jackson, der 35 Millionen verkaufte Alben nach sich zog.

Über 195.000 Mal wurde alleine Whitney Houstons größter Hit heruntergeladen, die 1992 im Soundtrack zum Film The Bodyguard verwendete Dolly-Parton-Coverversion I Will Always Love You. In den USA spielte man das Stück zwischen Samstag und Sonntag über 2100 Mal im terrestrischen Radio. Musikalisch interessanter sind allerdings Houstons ältere Aufnahmen - vor allem ihre 1982 für Bill Lasswells Material-Album One Down eingesungene Coverversion des durch Soft Machine bekannt gewordenen Stücks Memories, auf der Archie Shepp Tenorsaxofon spielt.