90 Prozent für "Sonstige"

Xing-User zwingen das Portal zur Aufnahme der Piratenpartei

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Xing, eine Art Facebook für den geschäftlichen Bereich, startete gestern ein plattformeigenes Wahlbarometer. Dabei stehen nicht alle bei der Bundestagswahl antretenden Parteien zur Abstimmung, sondern bis jetzt lediglich jene, die im Bundestag "in Fraktionsstärke vertreten" sind.

Nach gut 14.000 abgegebenen Stimmen kommt die SPD auf 1,33, die Union auf 1,35, die FDP auf 2,05, die Grünen auf 2,29 und die Linke auf 2,48 Prozent. Der Rest der Stimmanteile – stolze 90,21 Prozent – geht an "Sonstige". Und die Reaktion der Xing-Verwantwortlichen liefert Indizien dafür, dass ein sehr großer Teil dieser 90 Prozent von potentiellen Piratenpartei-Wählern kommen könnte, welche sich mit der Weigerung, die immerhin mit einem Abgeordneten im Bundestag vertretene Gruppierung nicht in die Umfrage aufzunehmen, gar nicht einverstanden zeigten.

In jedem Fall machte man der Piratenpartei um 19 Uhr 53 ein öffentliches Angebot, eine sechste Gruppe einzurichten. Ob die Einrichtung solch einer Gruppe dann auch zu einer gesonderten Auflistung im Wahlbarometer führen wird, war am Abend nicht mehr in Erfahrung zu bringen. Für eine solche Aufnahme spricht, dass 90 Prozent für die Piratenpartei für die Verantwortlichen bei Xing eventuell immer noch besser aussehen als 90 Prozent für Sonstige (zu denen ja auch Parteien wie die NPD zählen).

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