USA: AKW mehr als zwei Tage vom Netz abgeschnitten

Drei Netzverbindungen fielen gleichzeitig aus. Eine konnte am Sonntag wieder hergestellt werden, brach aber bald wieder ab

Der folgende Beitrag ist vor 2021 erschienen. Unsere Redaktion hat seither ein neues Leitbild und redaktionelle Standards. Weitere Informationen finden Sie hier.

Erstaunlich ruhig ist es in den Medien über das Atomkraftwerk Pilgrim im Bundesstaat Massachusetts. Dieses war am Freitagabend Ortszeit von der öffentlichen Stromversorgung abgeschnitten worden. Seitdem wird die Notkühlung von Dieselgeneratoren aufrecht erhalten. Ursache waren offensichtlich die Netzzusammenbrüche, die am Wochenende mit dem schweren Schneesturm "Nemo" im Nordosten der USA einhergingen.

Am Sonntag war eine von insgesamt drei Verbindungen des AKW zum Netz wieder hergestellt worden, heißt es in einer kurzen Agenturmeldung. Die Arbeiten an den anderen beiden Verbindungen sollten weitergehen, aber kurz darauf brach auch die erste Leitung wieder zusammen.

Atomkraftwerke verbrauchen, auch wenn sie stillstehen, große Mengen Strom, da der Reaktor aufgrund der Restwärme der radioaktiven Zerfallsprodukte permanent gekühlt werden muss. Andernfalls würde sich das Wasser im Druckbehälter überhitzen. Schlimmstenfalls könnte es verdampfen und die Brennstäbe trockenfallen. Letzteres würde wiederum zur Kernschmelze führen.

Man kann also nur hoffen, dass die Notaggregate noch ein bisschen länger arbeiten können, und auch die Versorgung mit Treibstoff sichergestellt werden kann. Immerhin sind aber viele Straßen wieder passierbar, so dass Letzteres eigentlich kein Problem sein sollte.