Durchbruch für die Piraten in Berlin?

Nach einer Umfrage könnten sie 9 Prozent einfahren, die FDP gerade einmal 2 Prozent

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Dass die Piraten bei Telepolis ganz oben stehen, ist schon länger klar. In einer aktuellen Umfrage würden sie fast 60 Prozent wählen. Langsam, aber sicher scheinen sie aber auch sonst an Attraktivität zu gewinnen, was auch die Wahlen in Niedersachsen gezeigt haben.

Das mag nicht nur mit dem politischen Profil zu tun haben, sondern vermutlich auch damit, dass die Piratenpartei noch unverbraucht und damit unschuldig ist. Den alten, etablierten Parteien, zu denen mittlerweile auch die Grünen und die Linken gehören, begegnet man mit Skepsis, schließlich gehorchen sie auch noch alten, vordigitalen Strukturen. Die Piraten könnten - im Gegensatz zur politisch verkrusteten, konservativen und vor allem auf Ablehnung und Zukunftsangst ausgerichteten Partei Die Freiheit - zur Alternative für die jungen Menschen werden, die eine freie und gerechte, nicht auf Hass beruhende postideologische Gesellschaft wünschen.

Die Zeichen stehen zumindest gut, dass die Piratenpartei in Berlin den ersten Durchbruch schaffen wird. Nach einer Umfrage, die das Meinungsforschungsinstitut Info GmbH für den Berliner Kurier durchgeführt hat, könnten sie in der Hauptstadt 9 Prozent erreichen, bislang lagen sie bei auch schon beachtlichen maximal 6,5 Prozent. Ein Problem sind die Piraten danach vor allem für die Grünen, denn ein gutes Drittel der Piratenwähler sagte, sie würden grün wählen, wenn es die Piratenpartei nicht gebe. Künast scheint auch nicht anzukommen, sie ist nach Wowereit und dem CDU-Kandidaten Henkel nur noch dritte Wahl.

Die Grünen kommen nach dieser Umfrage gerade einmal auf 18 Prozent. Sieger wäre die SPD, allerdings nur noch mit 31 Prozent, die CDU käme auf 22 Prozent, die Linke immerhin noch auf 12 Prozent. Die FDP ist mehr oder weniger ausgelöscht. 2 Prozent würden sie wählen. Da kann man nur noch sagen: Auf Wiedersehen! Nach der Umfrage wäre eine große Koalition und eine rot-grüne möglich, es spricht aber wenig dafür, dass die SPD mit den Schwarzen zusammen gehen werden.