Erneute Panne in der Atomanlage Tricastin

Bei der vierten Panne in zwei Wochen wurden 100 Mitarbeiter nach Angaben des Energiekonzerns EDF leicht kontaminiert.

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Die Serie von Pannen in französischen Atomanlagen scheint nicht aufzuhören. Erneut hat sich gestern in Triccastin, der größten französischen Atomanlage, der vierte Unfall innerhalb von zwei Wochen bei Wartungsarbeiten im Gebäude eines der vier Reaktoren ereignet, bei dem 100 Mitarbeiter leicht verstrahlt wurden. Beim Öffnen eines Rohrs sei radioaktiver Staub freigesetzt worden.

Die Atomaufsichtsbehörde ASN stuft den Vorfall auf der Störfallskala auf Stufe 0 ein und erklärte, für Menschen und Umwelt gebe es keine Beeinträchtigungen. Obwohl es zwischen den beiden Pannen in Tricastin keine Verbindung gibt und dies bei einem Störfall der Stufe 0 unüblich ist, will die ASN eine Mitteilung machen. Offenbar ist man wegen der Pannenserie doch beunruhigt.

Erst vor drei Tagen sind 15 Menschen bei einer Panne leicht kontaminiert worden. Die Atomkraftgegner Sortir du Nucleaire fordern eine nationale Debatte über die Atomkraft. Criirad (Commission de Recherche et d'Information Indépendantes sur la Radioactivité) veröffentlichte eine Warnung in einer Mitteilung, da die vier Vorfälle in Anlagen des Energiekonzerns EDF, bei denen insgesamt 126 Menschen kontaminiert wurden, nicht harmlos seien und deswegen als Arbeitsunfälle eingestuft werden müssten.