News Right und die Lizenzierung der Weiterverwertung von Content

Contentüberwachung zur Sicherung der Verwertungsansprüche

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News Right, ein Startup mit 29 Investoren, darunter Springer, Associated Press und die New York Times, startet einen neuen Versuch, Online-Inhalte wie Printmedien zu kommerzialisieren. Ziel ist die Lizenzierung der Weiterverwertung von Inhalten, die im Internet bislang mehr oder minder unreglementiert erfolgte.

Das Konzept von News Right dürfte auch in Deutschland bei Medienkonzernen, die das sogenannte Leistungsrecht fordern und gegen die Tagesschau-App und Rezessionsabstracts im Perlentaucher klagen, auf Interesse stoßen. News Right wirbt damit, Plattformen, die Nachrichten weiterverbreiten wollen, passenden Content ("high quality") inklusive Informationen über dessen Verbreitung und Nutzung unterlizenzieren zu können. Den Produzenten des originären Contents, den News Right an die besagten Plattformen weiterlizenzieren will, bietet man nach eigener Auskunft Informationen über die Verbreitung der eigenen Inhalte im Netz, die herausgeberische Entscheidungen erleichtern sollen, sowie die Möglichkeit, durch die Vermittlung an Plattformen weitere Einkünfte zu generieren.

Technisch basiert News Right auf der News Registry der Associated Press, deren Ziel es war, von AP nicht gestattete Vervielfältigungen von Inhalten im WWW zu ermitteln und rechtlich zu verfolgen. Laut meedia.de soll News Right angeblich nicht dazu dienen, Verletzungen von wahrgenommenen Rechtsverstößen zu ahnden. Ein Interview des Standard mit Christoph Keese (Konzerngeschäftsführer Public Affairs der Axel Springer AG) weckt dennoch Befürchtungen. So sollen die redaktionellen Beiträge mit Tags versehen werden, die das Vorkommen des Texts im Internet protokollieren. Diese Tags können prinzipiell (allerdings unzulässigerweise) entfernt werden und erlauben ein detailliertes Monitoring der Inhaltsnutzung, z.B. darüber wie lange oder intensiv ein Text gelesen wird.