Japan veröffentlicht Einspeisetarife

Vorbild ist das EEG

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Ab 1. Juli 2012 wird es in Japan ein Einspeisegesetz für Strom aus Erneuerbaren Energieträgern geben. In den letzten Monaten wurden noch einige bürokratische Hürden beseitigt, die insbesondere den Bau von PV-Freiflächenanlagen behindert hätten. Jetzt wurden die Einspeisetarife bekanntgegeben die ab Sommer gelten.

Sie regeln die Vergütung für regenerativ erzeugten Strom aus Sonne, Wind, Geothermie, Wasserkraft und Biomasse. Nicht nur das Prinzip der vorrangigen Netzeinspeisung und der kostendeckenden Vergütung wurde von der Mutter der Einspeisegesetze, dem ursprünglichen deutschen EEG, übernommen. Auch die Höhe der japanischen Tarife läßt manchen an das EEG vor Schwarzgrün zurückdenken, denn 42 Yen entsprechen rund 39 Euro Cent. Im einzelnen liegen die Preise für japanischen EE-Strom bei:

  • Sonne:
    - bis 10kW, 42 Yen/kWh, 10 Jahre Vergütung
    - über 10KW, 42 Yen/kWh, 20 Jahre Vergütung

  • Geothermie
    - bis 1.5MW, 42 Yen/kWh, 15 Jahre Vergütung
    - über 1.5MW, 27.3 Yen/kWh, 15 Jahre Vergütung

  • Wasser
    - 200kW bis 1.000 kW, 30.45 Yen/kWh, 20 Jahre Vergütung
    - 1MW bis 30MW, 25.2 Yen/kWh, 20 Jahre Vergütung

  • Biomasse
    - alle Anlagengrößen, 25.2 Yen/kWh, 20 Jahre Vergütung

  • Wind
    - bis 20kW, 57.75 Yen/kWh, 20 Jahre Vergütung
    - über 20kW, 23.1 Yen/kWh, 10 Jahre Vergütung

Laut dem Branchendienst Renewables International ist noch nicht klar, ob dieselben Tarife auch für Offshore-Windkraft gelten sollen. Eine ähnlich Frage könnte sich auch für Offshore-Solarparks noch stellen. Denn wie berichtet baut Kyocera im dichtbesiedelten Japan bereits das erste 70MW Offshore-PV-Kraftwerk des Landes.