Aus AMD Dresden wird Globalfoundries

Die Abspaltung der AMD-Chipfertigung vom Mutterkonzern ist vollzogen: Mit dem heutigen Tag firmiert das Halbleiterwerk in Dresden unter dem neuen Namen Globalfoundries.

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  • dpa

Die Ausgründung der Dresdner Werke des US-amerikanischen Chipherstellers AMD ist mit dem heutigen Mittwoch offiziell. Das nach dem Einstieg eines Investors aus Abu Dhabi gegründete neue Gemeinschaftsunternehmen firmiert nun unter dem Namen Globalfoundries. "Der Start von Globalfoundries ist ein historischer Tag für unsere Branche. Er wird das Marktgeschehen nachhaltig verändern, denn wir sind der erste wirklich globale Anbieter von Foundry-Dienstleistungen der Welt", sagte Unternehmenschef Doug Grose.

Sachsens Ministerpräsident Stanislaw Tillich (CDU) begrüßte die Gründung des Unternehmens mit dem zentralen Fertigungsstandort in Dresden. Das sei ein deutliches Zeichen für die Wettbewerbsfähigkeit des Hochtechnologiestandortes Europa.

Der Stammsitz von AMD bekannte sich mit Blick auf den Start seiner neuen Fertigungstochter zum Standort Deutschland. "In Dresden wollen wir unsere Zusage einlösen", sagte der Verwaltungsratschef des neuen AMD-Auftragsfertigers Globalfoundries, Hector Ruiz, heute am Konzernsitz im kalifornischen Sunnyvale. Die Amerikaner wollen die 3000 Mann starke Produktion in der sächsischen Landeshauptstadt ausbauen und auf den neuesten technischen Stand bringen.

Künftig sorgt der AMD-Konzern für Entwicklung und Vermarktung der Produkte. Globalfoundries ist für die Fertigung zuständig. Das neue Unternehmen stellt seine Kapazitäten auch Dritten zur Verfügung und erhofft sich dadurch eine bessere Auslastung der Werke. Neben Computerprozessoren sollen auch andere Chips produziert werden. Nahe New York entsteht ein komplett neues Werk.

Bei dem neuen Unternehmen hat das Emirat Abu Dhabi mit knapp zwei Dritteln die Mehrheit und schoss im Gegenzug Milliarden zu. AMD ist dringend auf das Geld angewiesen, nachdem der zweitgrößte Prozessorenhersteller der Welt neun Quartalsverluste in Folge verbucht hat. Gründe sind die Übermacht des Branchenführers Intel, verzögerte Produkteinführungen und der teure Zukauf des Grafikkarten-Herstellers ATI.

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(dpa) / (vbr)