NSA-Skandal: Milliardenschaden im Silicon Valley

Die andauernden Enthüllungen über die Spionageaktivitäten verschiedener Geheimdienste kommt die IT-Branche in der Bay Area teuer zu stehen.

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Von
  • Sven Hansen

Bis 2016 könnten die NSA-Enthüllungen US-amerikanische Cloud-Dienste rund 35 Milliarden US-Dollar durch verpasste Einnahmen kosten. Zu dieser Einschätzung kommen die Analysten Information Technology & Innovation Foundation nach Angaben des Branchenportals Siliconvalley.com. "Zu niedrig", befürchtet der Analyst James Staten von Forrester Research und beziffert den möglichen Schaden gar auf 180 Milliarden US-Dollar.

Einer Umfrage unter Mitgliedern der Cloud Security Alliance zufolge hätten 10 Prozent der ausländischen Kunden bereits bestehende Cloud-Projekte abgebrochen, 56 Prozent bezeichneten es wegen der NSA-Enthüllungen als unwahrscheinlich, in Zukunft auf US-Anbieter zurückzugreifen. Unternehmenssprecher von Google, Twitter, Yahoo oder Dropbox wollten sich nach Angaben von Siliconvalley.com zu möglichen Verdienstausfällen nicht äußern.

"In Europa Fragt man sich immer häufiger, ob man mit einem amerikanischen Cloud-Anbieter überhaupt Geschäfte machen kann", berichtet Andreas Baumhof, CTO bei ThreatMetrix in San Jose. Umsatzeinbußen könnten das ohnehin angespannte Verhältnis zwischen den IT-Unternehmen im Valley und den US-Geheimdiensten weiter belasten. Die Stimmen, die das massive Sammeln von Daten durch die NSA beschränken wollen, werden angeblich lauter. (sha)