Steve Ballmer eröffnet "Microsoft Berlin"

Der Microsoft-Chef ist nach Berlin gekommen, um die Hauptstadtniederlassung offiziell zu eröffnen und die neun Startups zu begrüßen, die dort Anschub bekommen sollen.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 275 Kommentare lesen
Lesezeit: 3 Min.
Von
  • Detlef Borchers

Das kurz vor dem Adlon 1902 erbaute Carlton Hotel in Berlin hat bewegende Zeiten erlebt. Jetzt ist es die Heimstatt von "Microsoft Berlin". Das umgebaute und um einen Seitenflügel erweiterte Gebäude wurde am heutigen Donnerstag von Steve Ballmer eröffnet. Es beherbergt einen Showroom, "Digital Eatery" genannt, Arbeitsplätze für 100 Microsoft-Mitarbeiter und unter dem Dach eine Startup-Herberge, die zunächst von neun Jungfirmen bezogen wird. Im Rahmen des Programms Microsoft Ventures Accelerator werden sie vier Monate lang intensiv gecoacht und Microsoft-Kunden vorgestellt.

"Microsoft Berlin" soll ein "Ort für Begegnungserlebnisse" sein, für Kunden, Mitarbeiter, die Berliner Politik und vor allem für Entwickler. Microsoft ist sich sicher, dass aus Berlin eine der nächsten "1-Billion-$-Companies" kommen wird, die die IT verändert.

Steve Ballmer eröffnet "Microsoft Berlin" (7 Bilder)

Zur Eröffnung von "Microsoft Berlin" gab sich CEO Steve Ballmer die Ehre und … (Bild: Detlef Borchers)

Steve Ballmer schwärmte von den Zeiten, als Microsoft selbst ein Startup war, mit vielen Ideen und wenig Geld. "Wir waren fest davon überzeugt, dass wir jedwede Software für Mikroprozessoren entwickeln können, das war unser Gründungstraum. Wirklich erfolgreich wurden wir dann danke der Macht und Leistungsfähigkeit der grafischen Benutzeroberfläche." Ballmer führte weiter aus, dass jedes Startup eine zweite Idee haben muss, wenn die erste erfolgreich war: "Bei uns war das die Idee, die Mikroprozessoren in die Rechenzentren zu holen. So schafften wir mit Windows NT die Transformation zur großen Firma."

Aktuell verändere sich Microsoft erneut, betonte Ballmer. Die neue Business-Idee sei "serious fun, 25 hours a day, Microsoft style". Weil heutzutage eigentlich nur noch in Meetings gearbeitet werde, müsse Microsoft alle Wege und Methoden ausschöpfen, mit Soft- und Hardware diese Meetings zu einem lustvollen Erlebnis zu machen.

Den anwesenden Startups gab Ballmer den Ratschlag mit auf den Weg, passioniert und mutig den Weg zu gehen und die harte Arbeit nicht zu scheuen. Zum ersten Programm Ventures Accelerator bewarben sich über 300 Newcomer, von denen neun den Weg unter die Dächer von Microsoft Berlin schafften: Attaching.it (sicherer Dateitransfer für Unternehmen), Babbo (personalisierte Lehrbücher für Englisch), Cringle (eine App, um Freunden einfach und direkt Geld zu überweisen), Makeapoint (Online-Debatten mit Video-Untertützung), MyLorry (Finden und Buchen von Kurierdiensten für jeden Nutzer), UnlockYourBrain (Gehirntraining per Smartphone-Lockscreen), EvoMob (Konvertierung von Online-Shops für die mobile Anwendung), Sensorberg (API und SDK für iBeacon-Nutzung in Apps) und Researchcluster (Teilen von Know-how und Ressourcen für die Forschung) werden ab sofort unter den Fittichen von erfahrenen Microsoft-Managern gehärtet. Zur Vorstellung der Firmen gab es jeweils eine kräftige Umarmung von Steve Ballmer und ein Gruppenfoto, bei dem der bald ausscheidende Firmenlenker vor der Zukunft der Softwareentwicklung kniete. (anw)