"Bis 2020 gibt es 50 Milliarden vernetzte Geräte"

Die Zahl der weltweit vernetzten Objekte steigt rasant. Doch um das Potential zu nutzen, fehlen derzeit noch wesentliche Voraussetzungen, erklärte Bernd Heinrichs von Cisco auf dem Innovationskongress von Technology Review.

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Von
  • Christian Buck

Die Zahl der weltweit vernetzten Objekte steigt rasant. Doch um das Potential zu nutzen, fehlen derzeit noch wesentliche Voraussetzungen, erklärte Bernd Heinrichs von Cisco auf dem Innovationskongress von Technology Review.

Noch ist weltweit nur rund ein Prozent aller Dinge vernetzt – die restlichen 99 Prozent warten noch darauf, ans Internet angebunden zu werden. Und das geschieht derzeit mit einer rasanten Geschwindigkeit: Bereits 2020 soll es weltweit 50 Milliarden "Smart Objects" geben – etwa Sensoren oder Maschinen, die in großem Stil Daten produzieren und miteinander austauschen.

Das prognostiziert Bernd Heinrichs, der bei Cisco für Industrielösungen im Bereich Internet of Things verantwortlich ist. "Das wird zu mehr Effizienz, einer besseren Wertschöpfung und einer höheren Lebensqualität führen." Selbst ein Effizienzgewinn von einem Prozent könnte über alle relevanten Branchen hinweg zu Einsparungen von bis zu 280 Milliarden Euro führen.

Zudem ergeben sich daraus völlig neue Geschäftsmodelle: Wenn Autos in wenigen Jahren mit dem Internet vernetzt sind und während der Fahrt große Datenströme produzieren, ließen sich auf dieser Basis neue Dienste entwickeln. Von ihnen können beispielsweise die Automobilhersteller oder die Behörden profitieren. Aber auch die Landwirtschaft, große Logistikzentren wie Häfen oder unsere Städte wären Nutznießer.

"In Nizza werden gerade Parkplätze mit Sensoren ausgestattet, die erkennen, ob der Parkplatz besetzt ist oder nicht", berichtete Heinrichs. "Durch dieses Smart Parking lässt sich der CO2-Ausstoß um 30 Prozent verringern."

Noch fehlen allerdings die notwendigen Schritte: Zum einen muss ein Übergang erfolgen von proprietären zu offenen Systemen. "IT- und Produktionsnetzwerke werden in Zukunft die gleiche Basis haben", sagte Heinrichs. Zum anderen muss die Rechenleistung so nahe wie möglich am Ort des Geschehens zu liegen kommen, zum Beispiel integriert in einen Internet-Router.

Nur so sei die Reaktionszeit kurz genug, um etwa Produktionsnetzwerke steuern zu können (siehe auch "Der nächste Netzkonflikt"). Damit würde die weit entfernte Cloud ergänzt durch einen sehr viel näher liegenden Fog. Zum Cloud-Computing würde sich also das "Fog-Computing" gesellen. (bsc)