Oracle: "GlassFish Open Source Edition ist nicht tot"

Ein Oracle-Repräsentant wehrt sich gegen Vorwürfe, dass die Einstellung der kommerziellen Ausgabe des Anwendungsservers GlassFish zugleich das Ende der Open-Source-Edition bedeuten könne.

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Von
  • Alexander Neumann

In Folge der Einstellung der kommerziellen Ausgabe des Anwendungsservers GlassFish durch Oracle gleich auch das Ende der Open-Source-Edition auszurufen, geht für Oracle-Developer-Evangelist Bruno Borges zu weit. Anfang der Woche hatte Oracle bekannt gegeben, keine kommerziellen Dienstleistungen mehr für zukünftige Releases des Java-Servers anbieten zu wollen. Vielmehr legte das Unternehmen den Anwendern nahe, auf den ebenfalls von Oracle betriebenen WebLogic Server auszuweichen. Die Nachricht ließ bekannte Java-Entwickler wie Markus Eisele orakeln, dass das auch das Ende der GlassFish Open Source Edition bedeuten könne.

Borges hingegen sieht die Open-Source-Ausgabe keineswegs am Ende. Der Entwickler ist eher guten Mutes, dass sich GlassFish positiv weiterentwickeln könne, wo der Server nun von jeglichen kommerziellen Zwängen befreit sei. Auch bleibe er ja weiterhin die Referenzimplementierung von Java EE (Java Enterprise Edition). Zudem entgegnet Borges einigen Spekulationen, dass WebLogic nicht unbedingt mehr kosten müsse als der bisherige kommerzielle GlassFish-Branch.

Der eine oder andere Kommentator hatte in der Folge von Oracles Entscheidung auf die Glassfish-Konkurrenten Geronimo, WildFly (früher JBoss) und TomEE hingewiesen, die nun eines Konkurrenten ledig seien. Dabei hätten IBM und Red Hat mit Oracles neuer Marschroute vergleichbare Strategiewechsel vollzogen, erklärt Borges. IBM habe die Community Edition des WebSphere Application Server eingestellt und Red Hat den JBoss in WildFly umbenannt, um ihn eindeutiger von seinem kommerziellen Pendant abzugrenzen. Allein bei TomEE gebe es neuerdings kommerziellen Support durch Tomitribe, das aber kein großes Unternehmen ist.

Der ebenfalls bekannte Java-Entwickler Adam Bien hat mittlerweile Oracle ein paar Ratschläge erteilt, wie sich die Zukunft des GlassFish sichern lassen könne. Beispielsweise empfiehlt er, die Sourcen fortan auf GitHub bereitzustellen und eine für den Unternehmenseinsatz als freundlicher geltende Lizenz wie die Apache Licence für den unter der CDDL und GPLv2 stehenden Server zu wählen. (ane)