Microsofts Azure-Software ohne US-Zugriff

In Folge der NSA- und PRISM-Affäre bringt der Hoster Pironet seine in Deutschland betriebenen Rechenzentren ins Spiel.

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Von
  • Hans-Peter Schüler

Beim IT-Hoster Pironet NDH können Kunden ab sofort die Microsoft Azure Platform as a Service nutzen, ohne dass sie sich auf rechtliche und technische Unwägbarkeiten von Seiten ausländischer Geheimdienste und Rechtsansprüche einlassen müssten. Der Dienstleister mit Standorten in Köln, Dresden und Hamburg betreibt die notwendige Software, unter anderem Microsofts Windows Azure Pack, ausschließlich in seinen eigenen Rechenzentren und tritt gegenüber Kunden – abgesehen von gesondert beauftragten Software-Entwicklern – als einziger Vertragspartner auf.

"In Folge der NSA- und Prism-Affäre trennen sich derzeit viele Unternehmen von internationalen Cloud-Anbietern und suchen Alternativen", erklärte Pironet-Strategiechef Khaled Chaar gegenüber heise online, "und dabei gliedern sich die potenziellen Neukunden in eine Microsoft- und eine Nicht-Microsoft-Fraktion." Speziell mit den Microsoft-Anwendern, die sich bei einem international agierenden Vertragspartner Sorgen um ihre Datensicherheit machen, will Pironet über sein national abgeschottetes Azure-Angebot ins Geschäft kommen.

Für alle Kundenverträge komme ausschließlich deutsches Recht zum Tragen, hob Chaar hervor, außerdem seien die Pironet-Rechenzentren nach vielerlei Maßstäben als sicher zertifiziert. Durch die Konzeption von Microsofts Visual Studio lasse sich außerdem sicher stellen, dass damit kompilierte Azure-Anwendungen ausschließlich auf dem jeweils gewünschten Data Center installiert würden. (hps)