NSA-Skandal: Auch Yahoo verschlüsselt internen Datenverkehr

Nach Google will nun auch Yahoo den internen Datenverkehr zwischen seinen Rechenzentren verschlüsseln und ihn so vor den neugierigen Blicken der US-Geheimdienste schützen.

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Der Internetkonzern Yahoo will nach Berichten über US-Spionage seinen Datenverkehr besser vor dem Zugriff von Geheimdiensten schützen. Bis Ende März 2014 soll auch sämtlicher Datenaustausch zwischen Yahoo-Rechenzentren verschlüsselt sein, teilte CEO Marissa Mayer am Montag im Blog des Unternehmens mit. "Yahoo hat weder der NSA noch anderen Regierungsbehörden jemals Zugang zu unseren Rechenzentrum gewährt" betonte Mayer aus diesem Anlass erneut.

Die US-Tageszeitung Washington Post hatte vor fast drei Wochen unter Berufung auf Dokumente des Whistleblowers Edward Snowden berichtet, dass der Geheimdienst NSA sich Zugriff auf den internen Datenverkehr von Yahoo und Google verschafft habe. Aus den von Snowden veröffentlichten Unterlagen lässt sich schließen, dass sich die Geheimdienstexperten Zugang zu den Schnittstellen zwischen internen Systemen und dem öffentlichen Netz verschafft haben und damit Zugriff auf den unverschlüsselten internen Datenverkehr der Unternehmen hatten.

Die von der Washington Post veröffentlichen Unterlagen enthielten auch Hinweise auf Protokolle und Systeme, die Google intern verwendet und die nicht öffentlich dokumentiert sind. Der Suchmaschinenriese hatte nach der Veröffentlichung umgehend reagiert und angekündigt, auch seinen internen Datenverkehr zu verschlüsseln. Den Datenverkehr zwischen den Rechenzentren wickelt Google den Angaben zufolge über eigene Glasfaserverbindungen und nicht das Internet ab, weshalb eine Verschlüsselung bisher nicht erforderlich schien.

Ab Frühjahr 2014 will nun auch Yahoo den internen Datenverkehr verschlüsselt abwickeln. Der Internetkonzern hatte im Oktober angekündigt, bis Ende Januar die Daten seines Maildienstes standardmäßig über eine verschlüsselte SSL-Verbindung zu schicken. Dieses späte Bekenntnis für mehr Sicherheit der Nutzerdaten hat Mayer nun auf alle Dienste und den internen Datenverkehr ausgeweitet. Auch auf Partnerunternehmen, die Yahoo-Mailaccounts anbieten, will das Unternehmen einwirken. (vbr)