Amazon vs. Discovery: Patentstreit um Verschlüsselung von E-Books

"Electronic book security and copyright protection system" heißt ein Patent, das der Betreiber von Discovery Channel oder Animal Planet durch die Verschlüsselung für Amazons E-Book-Lesegerät Kindle verletzt sieht.

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Von
  • Jürgen Kuri

Amazon sieht sich selbst ja recht erfolgreich mit seinem E-Book-Lesegerät Kindle und dem dazugehörigen Netzwerk, um E-Books direkt übers Mobilfunknetz an Kindle-Anwender zu verkaufen. Erfolgreich ist Amazon aber offensichtlich auch damit, mit dem Kindle Rechtsanwälten Arbeit zu verschaffen. Nach juristischen Auseinandersetzungen mit Autorenverbänden um die Vorlesefunktionen im neuen Kindle musste der Online-Einzelhändler bereits einen Rückzieher machen und die Möglichkeit einräumen, dass Autoren oder Verlage die Vorlesefunktion für einzelne Bücher deaktiveren. Nun ist Amazon auch mit einem Patentstreit um die Verschlüsselung der E-Books für den Kindle konfrontiert.

Der Medienkonzern Discovery Communications, auch den Bundesbürgern bekannt als Betreiber von TV-Kanälen wie Discovery Channel, Animal Planet oder Science Channel, hat Amazon wegen Verletzung des US-Patents 7,298,851 mit dem Titel Electronic book security and copyright protection system verklagt. Discovery, die auch Webseiten wie HowStuffWorks.com betreiben, wirft Amazon vor, mit der Verschlüsselung der E-Books im Kindle Techniken zu nutzen, die mit diesem Patent geschützt sind, ohne eine Lizenz dafür erworben zu haben.

Discovery Communications und der Firmengründer John Hendricks hätten seit den 90er-Jahren wichtige Beiträge zur Entwicklung digitaler Inhalts- und Auslieferungsdienste geleistet, meint man bei dem Medienkonzern. Dazu gehöre eben auch die Erfindung eines sicheren verschlüsselten Systems für die Auswahl, die Auslieferung und den Verkauf von elektronischen Büchern. Mit dem Kindle verletze Amazon nun die Rechte am geistigen Eigentum von Discovery. Eine Stellungnahme von Amazon zu den Vorwürfen liegt bislang nicht vor. (jk)