100 MBit/s mit sichtbarem Licht übertragen

Mit weiß strahlenden Leuchtdioden haben Siemens-Forscher Daten mit Fast-Ethernet-Geschwindigkeit über einen Meter gesendet.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 250 Kommentare lesen
Lesezeit: 2 Min.

Datenübertragung mit Licht gibt es schon seit längerem in vielen Mobilgeräten wie Handys, PDAs und Notebooks: Ihre IrDA-Schnittstelle sendet mit Infrarot-Licht 4 MBit/s, vereinzelt auch 16 MBit/s. Entwickler von Siemens Corporate Technology haben jetzt mit weißen Leuchtdioden und Fotodetektoren erstmals Daten mit Fast-Ethernet-Geschwindigkeit (100 MBit/s) befördert, berichtet die EETimes.

Die Freiraum-Übertragung lief im Labor über einen Meter Distanz, später soll zumindest ein durchschnittliches Wohnzimmer beispielsweise mit einem Sender in der Deckenlampe ausgeleuchtet werden. Außerdem will man die Datenrate noch deutlich steigern, um für künftige Hochgeschwindigkeits-Internetanschlüsse wie Fiber-to-the-Home gerüstet zu sein, die mehr als 100 MBit/s liefern.

Die Lichtübertragung soll etablierte Techniken wie WLAN und Powerline Communications (PLC, Datenübertragung über das Hausstromnetz) ergänzen, denn etwa WLAN leidet zunehmend an seinem Erfolg: Wenn der Wohnungsnachbar zufälligerweise auf dem gleichen Kanal funkt, was mit steigender Verbreitung immer wahrscheinlicher wird, müssen sich die Funkzellen arrangieren und können nicht beide mit maximaler Geschwindigkeit arbeiten. Der Effekt bleibt bei der Lichtübertragung aus, denn Wohnungswände lassen kein Licht durch – anders als die bei WLAN verwendeten Funkwellen im 2,4-GHz- oder 5-GHz-Band.

Die Siemens-Entwicklung gehört zum EU-geförderten Omega-Projekt, das die technischen Grundlagen für das Heimnetz der Zukunft schaffen soll. Es arbeitet beispielsweise auch an einer einheitlichen Steuerschicht, die alle Übertragungsmedien wie Funk, Stromleitung, TV-Koaxkabel, Telefonleitungen oder eben Licht abdeckt. (ea)