Zalando steigert Umsatz um 50 Prozent

Zalandos Umsatz steigt weiter, rote Zahlen bleiben trotzdem. Das soll nicht nur einem späten Sommer und einem milden Winter, sondern auch umfassenden Investitionen geschuldet sein.

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Der Online-Modehändler Zalando ist im vergangenen Jahr erneut kräftig gewachsen, schreibt aber weiter rote Zahlen. Der Umsatz stieg 2013 um mehr als 50 Prozent auf 1,8 Milliarden Euro, wie das Berliner Unternehmen am Freitag mitteilte (PDF-Datei). Allerdings verbesserte sich die Profitabilität weniger als erhofft, wie Geschäftsführer Rubin Ritter einräumte.

Ein Grund dafür seien branchenweit hohe Preisnachlässe nach einem milden Winter und späten Sommerbeginn gewesen. Zudem investierte Zalando in Logistik-Zentren. Die Rücksendequote sei stabil geblieben: Jeder zweite bestellte Artikel werde wieder zurückgeschickt, teilte der Versandhändler mit. Mit mehr als 300 Millionen Shop-Besuchern im vierten Quartal 2013 soll sich das Unternehmen nach eigenen Angaben auch als "Europas meistbesuchte Mode-Website" etabliert haben.

Ein Börsengang, über den immer wieder spekuliert wird, habe derzeit keine Priorität, erklärte Ritter. "Es ist eine mögliche interessante Option für die Zukunft." Die Umbildung in eine Aktiengesellschaft vor einigen Monaten sei keine Vorentscheidung dafür. Auch beim Sprung in die schwarzen Zahlen gebe es keinen Druck: Zalando wolle mittel- bis langfristig Geld verdienen, derzeit sei es aber wichtig, in den Ausbau des Geschäfts zu investieren.

Zalando verwies auch auf die vorhandene Netto-Liquidität von 350 Millionen Euro, mit der künftiges Wachstum finanziert werden könne. Die Chefin des Großaktionärs Kinnevik, Christina Stenbeck, wurde zur Aufsichtsratsvorsitzenden berufen.

Einen großen Umsatzsprung von rund 50 Prozent hatte Zalando auch schon Anfang 2013 für das Jahr 2012 vermeldet. Von 2011 bis 2012 soll sich der Umsatz von 510 Millionen Euro auf 1,15 Milliarden Euro gesteigert haben.

Noch im Oktober 2013 berichtete der Spiegel über unzufriedene Mitarbeiter in den Verteilerzentren des Unternehmens. Unter anderem soll es Mitarbeitern nicht gestattet sein, sich während der Arbeitszeit zu setzen. Langsamere Mitarbeiter würden genau überwacht. (mit Material der dpa) / (kbe)