Deutschland tiefrot

Solaranlagen leisten mehr als die noch laufenden AKWs

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Über die Mittagsstunden stellten Deutschlands Solaranlagen etwas mehr Leistung als die rund 11 Gigawatt (GW) zur Verfügung, die aus den derzeit noch laufenden AKWs kommt. Wie das sogenannte Sunny Portal zeigt - siehe Screenshot - ging über die Mittagszeit die Solarleistung zeitweise auf 12 GW hoch, da nahezu im ganzen Land sonniges Wetter herrscht. Die Daten werden auf der Grundlage von Messungen an etwa 13 Prozent der Anlagen im ganzen Land ermittelt und mittels der Informationen über die installierten Anlagen hochgerechnet.

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Screenshot (Bild: SMA Solar Technolgy)

Die tatsächliche Produktion ist mit Verzögerung von ein paar Stunden auf der Seite der Leipziger Strombörse zu erfahren. In der Regel liegt sie sogar noch etwas höher. Um 11 Uhr betrug sie heute rund 11 GW.

Die aktuelle Leistung der Windkraftwerke ist aufgrund der ausgeprägten Hochdrucklage über Teilen West- und Mitteleuropas hingegen vergleichsweise bescheiden. Um 11 Uhr lag sie bei etwas über zwei GW. Der heutige Tag ist damit auch ein gutes Beispiel dafür, dass Fotovoltaik und Windkraftanlagen in gewisser Weise einander ergänzen: Sonnige Tage sind meist windarm, windige Tage gehen hingegen oft mit bedecktem Himmel einher, der nicht viel Ausbeute an Solarenergie zulässt.

Strom aus Solaranlagen hat zudem den Vorteil, dass er zu Zeiten des höchsten Verbrauchs anfällt. Er mindert daher den Bedarf am teuren Spitzenlaststrom. Dieser kostendämpfende Effekt wird jedoch nicht in die EEG-Umlage eingerechnet, mit der alle privaten Verbraucher und Gewerbetreibenden, jedoch nicht die energieintenisven Industrien die Einspeisevergütungen der Anlagenbesitzer mitfinnazieren. Verbraucherschützer und Vertreter der Wind- und Solarbranche hatten im vergangenen Herbst in der Diskussion über die Erhöhung der Umlage kritisiert, dass die Stromkonzerne diese Kostendämpfung nicht an die Verbraucher weiter geben.