Viel zu warm

Wetterdienst berichtet von weit überdurchschnittlichem März. Auch Sonnen- und Windkraft streben neuen Rekorden zu

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Der März war in Deutschland mal wieder viel zu warm, wie der Deutsche Wetterdienst (DWD) mitteilt. Demnach lag die über den ganzen Monat und das ganze Land gemittelte Temperatur in diesem Jahr bei 6,9 Grad Celsius und damit um beachtliche 3,4 Grad Celsius über dem Mittelwert der Jahre 1961 bis 1990. Diese Periode wird in Europa für gewöhnlich als Referenz zur Beschreibung des Klimas herangezogen. Verglichen mit dem Mittel der Jahre 1981 bis 2010 war der März immer noch um 2,6 Grad Celsius zu warm.

In Deutschland liegen seit dem Beginn des 20. Jahrhunderts genug regelmäßige Messungen vor, um landesweite Mittelwerte zu berechnen. Demnach war der März 2012 der bisher drittwärmste in den letzten 112 Jahren, wobei die älteren Mittelwert natürlich jeweils für das heutige Gebiet der Bundesrepublik neu berechnet wurden. Nur der März 1938 und 1989 waren mit jeweils 7 Grad Celsius geringfügig wärmer als der ausgehende.

Verantwortlich für das warme Wetter waren ausgedehnte und langlebige Hochdruckgebiete, die zunächst im Norden noch für viel Hochnebel sorgten, aber dann landesweit für reichlich Sonnenschein. Mit im Durchschnitt aller Messstationen 168 Sonnenscheinstunden lag der Monat bei 158 Prozent seines Solls und war sogar sonniger als der Juli 2011, der es im Landesmittel nur auf 158 Sonnenstunden brachte. Die ausgeprägten Hochdruckgebiete sorgten zugleich dafür, dass der März einer der trockensten je gemessenen Monate war.

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Stromproduktion am Donnerstag. Über die Mittagszeit betrug der Anteil von Sonne und Wind rund 40%. (Bild: EEX)

Nebenbei dürften sie auch für reichliche Ausbeute der Solaranlagen gesorgt haben. In der ausgehenden Woche hatten die Daten der Strombörse in Leipzig von Sonntag bis Mittwoch über die Mittagsstunden eine eingespeiste Solarleistung von über 16 Gigawatt angezeigt. In den letzten Tagen versteckte sich dann die Sonne mehr, dafür lieferten nun die Windkraftanlagen reichlich elektrische Energie, wie obiger Screenshot von der Seite der Strombörse zeigt. Am gestrigen Donnerstag lieferten Sonne und Wind zusammen zwischen 11 und 14 Uhr zwischen 39 und 41 Prozent des Stroms.

Nach Angaben der Börse sind die Daten zwar nicht ganz vollständig. Sie umfassen aber rund 95 Prozent der installierten Kraftwerksleistung. Wenn man dann noch bedenkt, dass auch Wasserkraft- und Biogasanlagen noch Strom geliefert haben, dann dürfte sich der Anteil der Erneuerbaren ziemlich nahe der 50 Prozentmarke bewegt haben.