Solarstrom deckt mehr als ein Drittel des Bedarfs

Neuer Rekord der Erzeugung von Solarstrom. Über 22 Gigawatt während der Mittagsstunde

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Neuer Rekord bei der Einspeisung von Solarstrom. Zwischen 12 und 13 Uhr heute Mittag wurden im Schnitt 22.145 Megawatt (MW) aus Solaranlagen eingespeist. Das entsprach rund einem Drittel der deutschen Produktion und etwa 37,5 Prozent des Verbrauchs. Hinzu kam noch die Leistung aus Windkraftanlagen, die sich in der genannten Zeitspanne bei durchschnittlich 4378 MW bewegte.

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Screenschot von der Seite der Strombörse. (Bild: EEX)

Auffällig an der obigen Grafik ist, dass die Produktion der konventionellen Kraftwerke trotz der sehr hohen Einspeisung aus Solaranlagen ebenfalls auf vergleichsweise hohem Niveau verharrte. Das deutet darauf hin, dass Deutschland jede Menge Strom ins Ausland abgeführt haben muss.

Und tatsächlich bestätigen die Daten der physischen Flüsse dies, die auf der Seite des European Network of Transmission System Operator für jeden einsehbar sind, der sich dort anmeldet (was unkompliziert ist). Demnach hat Deutschland zwischen Null und 15 Uhr netto 7450 Megawattstunden (MWh) exportiert. Während in der Nacht die Importe überwogen, wurden zwischen 11 und 15 Uhr netto 22.223 MWh ausgeführt, oder im Schnitt knapp sechs Gigawatt Leistung.

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Screenschot von der Seite der Strombörse. (Bild: EEX)

Das ließe sich so lesen, dass zu wenig Grundlastkraftwerke laufen, sodass Nachts importiert werden muss. Man könnte allerdings auch sagen, die bestehenden Pumpspeicherkraftwerke sollten mehr im Sinne der Ausnutzung der erneuerbaren Energieträger gefahren werden. Sie müssten tagsüber mit überschüssigen Solarstrom befüllt und Nachts entladen werden, dann würde sich der nächtliche Import erübrigen.

Dank an Raimund Kamm vom bayrischen "Forum Gemeinsam gegen das Zwischenlager und für eine verantwortbare Energiepolitik", der mich auf den heutigen Rekord aufmerksam gemacht hat. Der neue Rekordlauf der Solaranlagen wurde aus den Daten der Leipziger Strombörse übrigens erst am Nachmittag deutlich, weil bis dahin die Einspeisedaten von Amprion fehlten, wie eine Nachfrage bei der Strombörse ergab. Kurz darauf wurden die fehlenden Daten ins Netz gestellt, aber der zeitliche Zusammenhang kann natürlich ohne weiteres zufällig sein. Ähnliche Pannen treten auf der Transparenz-Plattform der Strombörse alle paar Wochen mal auf.