GEMA: Bislang kaum Videos bei YouTube tatsächlich gesperrt

Die Rechteverwertungsgesellschaft GEMA wirft dem Videoportal YouTube vor, im Streit um die Urheberrechtsabgaben für Musikvideos nicht fair zu spielen.

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Von
  • Benjamin Benz

Nachdem YouTube vor einigen Tagen verkündet hatte, Videos zu sperren, für die eine Ende 2007 mit der GEMA geschlossene Vereinbarung über die Rechteverwertung im März ausgelaufen war, meldet sich nun die GEMA zu Wort. In einem Interview gegenüber dem Spiegel sagte GEMA-Sprecher Harald Hecker: "Wenn ich mich bei YouTube umschaue, kann ich bisher nicht entdecken, dass in größerem Umfang schon Videos gesperrt worden sind." Er hält es sogar für möglich, dass die Ankündigung nur ein PR-Trick sei. Er sieht in der Sperrung respektive ihrer Androhung den Versuch, die Rechteinhaber unter Druck zu setzen: "Das hat nichts mehr mit fairen Verhandlungen zu tun." In Großbritanien hat YouTube in einem ähnlich gelagerten Streit mit einem Rechteverwerter indes viele Videos gesperrt.

Von einer Forderung über 12 Cent Abgaben pro betrachtetem Video mit GEMA-Musik will Harald Hecker nichts wissen. Er bezeichnete diese Zahl als Teil einer Kampagne von YouTube-Betreiber Google gegen die GEMA und nannte selbst eine Zahl von einem Cent pro Download. Aber auch das hält Google für unrealistisch. Die GEMA hält dagegen, dass die Künstler nicht dafür da seien, dass Google auf ihre Kosten Geld mit Werbung verdient.

zum Thema GEMA versus YouTube siehe auch:

(bbe)