XML-Miterfinder Tim Bray verlässt Google

Vier Jahre lang war Bray Teil von Googles Android-Mannschaft. Da er in all den Jahren nicht ins Silicon Valley, dass er für rassistisch und überteuert hält, zur Google-Zentrale wechseln wollte, kam es nun zum Zwist.

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Von
  • Alexander Neumann

Da Tim Bray nicht für Google im Silicon Valley arbeiten will, sondern lieber zu Hause in Vancouver, verlässt der XML-Miterfinder und Android Developer Advocate nun Google. Die Bay Area sei für ihn nie eine Option gewesen, und er findet in seinem Weblog mit "verstopft, rassistisch, inzestuös und überteuert" drastische Worte für die IT-Region. Zugleich vermutet er selbst, dass ein Arbeitsplatz bei Google für seine Arbeit effizienter gewesen wäre und er vor Ort womöglich mehr Spaß gehabt hätte.

Schon vor seiner Einstellung im März 2010, aber auch danach sei immer wieder versucht worden, eine Einigung zu finden. Ein Google-Büro in Vancouver sei für Google jedoch nie eine Option gewesen. Jetzt habe ihm seine Arbeitsgruppe jedoch ein Ultimatum eingestellt – mit der Folge, dass Bray seinen Job beim IT-Konzern gekündigt hat. Er bleibt ihm noch bis 17. März erhalten und wird offenbar auch zur Vorstellung von OpenID Connect auf dem Mobile World Congress nächste Woche als Google-Repräsentant vor Ort sein.

Bray ist einer der Miterfinder von XML und maßgeblich an der Entwicklung des Atom-Syndizierungsformats beteiligt gewesen. Er war außerdem lange Jahre als Chef der Webentwicklungsthemen bei Sun tätig. Er hatte ein Angebot Oracles nach der Sun-Übernahme abgelehnt und war vor rund vier Jahren lieber Googles Android-Mannschaft beigetreten. (ane)