Forscher spähen Tastatureingaben aus 20 Meter Entfernung aus

Zwei Forscher haben Videos veröffentlicht, wie sie mit einfachem Aufwand die Eingaben auf kabelgebundenen Tastaturen über die elektromagnetische Abstrahlung ausgespäht haben.

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Von
  • Daniel Bachfeld

Dass Spione die elektromagnetische Abstrahlung von PCs und Monitoren zum Ausspähen von Daten nutzen können, ist eigentlich ein alter Hut – und spätestens seit Neal Stephensons Cryptonomicon einer breiteren Masse bekannt. Dass auch kabelgebundene Tastaturen die gedrückten Tasten über die Strahlung verraten, ist zwar ebenfalls nicht wirklich neu, bislang gab es jedoch Van-Eck-Phreaking-Experimente nur mit PCs und Monitoren. Zwei Forscher der Security and Cryptography Laboratory (LASEC) an der schweizerischen ETH Lausanne haben nun Versuche zum Mitlesen der Tastaturanschläge gemacht und dazu Videos veröffentlicht.

In den Versuchen ist es ihnen offenbar mit relativ wenig technischem Aufwand gelungen, auf einer bis zu 20 Meter entfernten Tastatur eingegebene Sätze auszuspähen. Insgesamt soll es vier verschiedene Wege geben, die Daten zu rekonstruieren. Von elf getesteten Tastaturen (USB, PS/2) sollen alle für mindestens einen Weg anfällig sein. Die Versuche fanden allerdings unter Idealbedingungen mit äußerst wenig weiterer störender Strahlung statt. Genauere Details wollen die Forscher aber erst in den kommenden Wochen veröffentlichen.

Ende des vergangenen Jahres zeigten die Sicherheitsspezialisten Max Moser und Philipp Schrödel, wie man die Kommunikation zwischen Microsoft-Funktastaturen und Basisempfängern ausspioniert. Dabei fiel die Entschlüsselung äußerst leicht, da die Geräte zum Verschlüsseln einen XOR-Mechanismus und einen Schlüssel mit lediglich einem Byte Länge einsetzten.

Siehe dazu auch:

(dab)