Strafe für den Diebstahl von virtuellen Gegenständen in einem Online-Spiel

Erstmals wurden zwei Jugendliche in den Niederlanden verurteilt, weil sie einen Mitspieler genötigt hatten, ihnen zwei virtuelle Dinge zu übergeben.

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Von
  • Florian Rötzer

In den Niederlanden wurden erstmals zwei Jugendliche aus Leeuwarden von einem Gericht verurteilt, weil sie "virtuelle Güter" - ein Amulett und eine Maske - von einem Spieler in dem Online-Spiel Runescape entwendet haben. Das Bezirksgericht verurteilte die Jugendlichen (14 und 15 Jahre) zu gemeinnütziger Arbeit in Höhe von 160 Stunden und einer Jugendstarfe von zwei Monaten auf Bewährung bzw. 200 Stunden und einer Jugendstrafe von vier Wochen.

Die beiden Jugendlichen hatten einen 13-Jährigen im September des letzten Jahres gezwungen, mit ihnen nach Hause zu gehen. Dort schlugen sie ihn und bedrohten ihn mit einem Messer – der 13-Jährige sollte die beiden virtuellen Gegenstände, die dieser gewonnen hatte, auf ihr Spielkonto übertragen.

Nach Ansicht des Gerichts sind auch "virtuelle Gegenstände" Güter und damit deren Entwendung Diebstahl. Virtueller Besitz werde mit der Verbreitung der virtuellen Welten immer wichtiger. Die Verteidiger der beiden Jugendlichen hatten argumentiert, dass die virtuellen Gegenstände rechtlich nicht existieren würden. (fr)