Microsoft kappt die Hürden im Royalty-Programm für ISVs

Im Zuge des Royalty-Programms können zertifizierte unabhängige Softwareanbieter ihre Anwendungen mit Programmen von Microsoft ergänzen und im Paket verkaufen, jedoch erst ab einem Mindestumsatz von 15.000 US-Dollar. Diese Anforderung entfällt ab sofort.

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Von
  • Matthias Parbel

Im Rahmen des Royalty-Programms können zertifizierte unabhängige Softwareanbieter ihre Anwendungen mit Programmen von Microsoft ergänzen und im Paket verkaufen, jedoch erst ab einem Mindestumsatz von 15.000 US-Dollar. Diese Anforderung, die bisher vor allem für kleinere ISVs (Independent Software Vendors) ein Ausschlusskriterium vom Royalty-Lizenz-Programm war, entfällt ab sofort. "Wir wollen damit noch mehr ISV-Partnern als bisher die Teilnahme an dem Programm möglich machen", erläutert Oliver Gürtler, der als Leiter ISV Partner Group bei Microsoft Deutschland für das Geschäft mit unabhängigen Softwareanbietern verantwortlich zeichnet.

Die Neuerung gilt ab heute weltweit, die deutsche Microsoft-Niederlassung zählt jedoch zu den ersten, die auf das neue Royalty-Programm umsteigen. Von den zur Zeit rund 2000 betreuten ISVs können hierzulande gut 600 über die entsprechende Kompetenz eine Zertifizierung für das Programm vorweisen, aber erst die Hälfte davon nutzt die Möglichkeiten von Royalty aktiv. Durch die deutlich reduzierten Zugangsvoraussetzungen hofft Gürtler, mehr Partner von den Vorteilen überzeugen zu können. Denn ISVs erhalten im Rahmen von Royalty die erforderlichen Microsoft-Lizenzen nicht nur besonders günstig – eine auf die ISV-Anwendung beschränkte Runtime-Lizenz für den SQL-Server beispielsweise schlägt mit nur 64 Euro zu Buche –, sondern erhalten auch die Garantie, Microsoft-Anwendungen noch zwei Jahre über deren Abkündigung durch den Hersteller weiter anbieten zu können.

Als weitere Neuerung im Royalty-Programm kündigt Microsoft an, die diesbezügliche ISV-Betreuung ab sofort an spezialisierte Distributoren auszulagern. Zwar schließt der unabhängige Softwareanbieter auch künftig den Lizenzvertrag mit dem Hersteller, die gesamte Abwicklung bis hin zum deutschsprachigen Support liefern künftig aber Großhändler wie die Zoschke Data GmbH, die zum ersten offiziellen Royalty-Distributor berufen wurde. Als Microsoft Gold Certified Partner und Vertriebsspezialist für Entwickler-Tools bringt Zoschke das Know-how für die Abwicklung des Royalty-Lizenzgeschäftes mit und wird ISVs als zentrale Anlaufstelle in sämtlichen Belangen rund um das Programm zur Verfügung stehen. Mittelfristig will Microsoft-Manager Gürtler die Partnerbetreuung noch weiter ausbauen – durch maximal ein oder zwei weitere Distributoren. (map)