YouTube darf MGM-Filme zeigen

Mit ein paar älteren Spielfilmen und Fernsehserien beginnen das Videoportal und der Filmveteran ihre Online-Partnerschaft. MGM soll an den Werbeeinnahmen beteiligt werden und die Kontrolle über sein Material erhalten.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 47 Kommentare lesen
Lesezeit: 2 Min.

YouTube zeigt künftig ausgewählte Filme und Serien des US-Filmstudios MGM in voller Länge. Das Videoportal hat sich Medienberichten zufolge mit dem traditionsreichen Studio auf eine Partnerschaft verständigt, die am heutigen Montag offiziell bekannt gegeben werden soll. MGM stellt ausgewählte Titel aus seinem Katalog zur Verfügung und wird dafür an Werbeeinnahmen beteiligt.

Noch wenig aufregend klingt die Auswahl der Titel, die den Beginn dieser neuen Freundschaft markieren sollen: Folgen der schon etwas betagten Show "American Gladiators" und Spielfilme wie "Bulletproof Monk", "Moonstruck" oder "The Magnificent Seven". Frischere und populärere Ware wie "Legally Blonde" soll es nur in Ausschnitten zu sehen geben, die James-Bond-Filme sind laut Branchenblatt Variety nicht Teil der Vereinbarung.

Dennoch ist der Superagent auf YouTube kein Unbekannter, ebenso wie andere MGM-Produktionen, die auch ohne Vereinbarung ausschnittweise zu finden sind. Teil des Abkommens ist offenbar auch, diese unlizenzierte Veröffentlichung künftig einzudämmen. MGM werde YouTube nach Bond, Rocky und anderen erfolgreichen Filmhelden absuchen und die entsprechenden Clips löschen lassen, mutmaßt die New York Times. Das Videoportal bietet MGM – wie schon anderen Partnern – auch die Möglichkeit, eigenes Material zur Verwertung freizugeben und an den Werbeumsätzen beteiligt zu werden.

Ähnliche Partnerschaften war YouTube zuletzt mit Lionsgate und dem TV-Sender CBS eingegangen. Ohne allzu große Erwartungen testen die Produzenten einen neuen Verwertungskanal für ihren Bestandskatalog, während YouTube hofft, damit für die Werbewirtschaft attraktive Inhalte zu erhalten. Trotz enormer Reichweite und Beliebtheit bei den Nutzern zeigen Werbekunden bei YouTube mehr Zurückhaltung, als Konzernmutter Google lieb ist.

Weitere Vereinbarungen mit Produzenten sollen folgen. YouTube will damit dem Modell des Konkurrenten Hulu.com folgen, das mit werbefinanzierten Streams verschiedener populärer Programme ziemlich erfolgreich ist. Das von NBC Universal und News Corp betriebene Portal ist allerdings auf US-Nutzer beschränkt. Eine andere News-Corp-Tochter, MySpace, war zuletzt eine Partnerschaft mit MTV eingegangen. (vbr)