Thüringer Datenschützer überprüfen Zalando

In einer RTL-Reportage über die Arbeitsbedingungen wurde gezeigt, wie Mitarbeiter mit ihren Leistungsdaten konfrontiert wurden. Deshalb werden nun Thüringer Datenschützer aktiv.

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Nach einer RTL-Reportage über den Online-Händler Zalando wollen Thüringer Datenschützer den Umgang mit Mitarbeitern im Erfurter Logistikzentrum überprüfen. Es solle herausgefunden werden, wer beim Unternehmen auf welche Daten Zugriff habe und wofür diese Informationen genutzt würden, sagte der Thüringer Datenschutzbeauftragte Lutz Hasse der Thüringischen Landeszeitung. Angst vor Täuschungen hat er nicht: "Wir haben entsprechende Fachleute, um gut hinter die Kulissen blicken zu können", sagte er.

Eine RTL-Reporterin hatte verdeckt in dem Logistikzentrum recherchiert. Anhand der Informationen aus dem Waren-Scanner, der sie durch die riesige Lagerhalle steuerte, wurde sie dabei ermahnt, weil sie 37 Minuten lang keinen Artikel geholt habe. Wegen dieser Aufnahmen, in denen Mitarbeiter mit ihren Leistungsdaten konfrontiert wurden, werde er tätig, sagte Hasse.

Gegen die RTL-Reporterin Caro Lobig wird wiederum wegen des Verdachts auf Verrat von Geschäfts- und Betriebsgeheimnissen ermittelt. Die Journalistin hatte drei Monate im Erfurter Zalando-Logistikzentrum gearbeitet. Ermittelt werde nach einer Anzeige von Zalando, sagte eine Sprecherin der Behörde auf Anfrage. Das Verfahren stehe noch am Anfang. (mit Material der dpa) / (anw)