Kein "Persilschein" für Google Street View in Mecklenburg-Vorpommern

Karsten Neumann, Datenschutzbeauftragter des Landes, will die Aufnahmen von Straßenzügen weiter beobachten. Er zeigte sich unzufrieden mit der Unkenntlichmachung von Gesichtern.

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Mecklenburg-Vorpommers Datenschutzbeauftragter Karsten Neumann will die Aufnahmen von Straßenzügen im Rahmen des Projekts Google Street View in dem Bundesland weiter beobachten. Die bisherigen Absprachen mit dem Internet-Dienstleister seien "kein Persilschein", sagte Neumann heute der dpa. Die von Google gebotene Möglichkeit, der Veröffentlichung eines Bildes im Internet vorab zu widersprechen, sei ein "erstes wichtiges Zugeständnis".

Unzufrieden ist Neumanns Behörde noch mit Google-Bildern von Menschen. Die Gesichter sollten vollständig "verpixelt", also unkenntlich gemacht werden. Bisher werde nur eine Art von kleinem Schleier übers Gesicht gelegt, die Person bleibe erkennbar.

Vor Kurzem hat Google seine Straßenaufnahmen in Deutschland fortgesetzt, nachdem sich Vertreter des Unternehmens im April mit deutschen Datenschutzbeauftragten getroffen hatten. Dabei habe Google zugesichert, im Fall von Widersprüchen die jeweiligen erstellten Bilder schon "vor der Veröffentlichung unkenntlich" zu machen.

In diesem und im nächsten Monat sollen die Google-Autos mit der Kamera auf dem Dach in diversen deutschen Städten unterwegs sein, einen Überblick bietet der Konzern auf einer Webseite. Dort klärt Google auch darüber auf, wie Nutzer ein für sie bedenkliches Bild melden können. (anw)